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DER ACHTZIGSTE GEBURTSTAG...
Aus Nr. 04 - 2007

Begegnung bei tisch mit den mitgliedern des Kardinalskollegiums



Ansprache des Heiligen Vaters Benedikt XVI.



Liebe Brüder, liebe Freunde,
in diesem Moment kann ich nur von ganzem Herzen Dank sagen. Vielen Dank vor allem dem Herrn Dekan des Kardinalskollegiums für die Worte des Wohlwollens, die Sie gestern an mich gerichtet haben, wie auch für den Artikel in der Zeitschrift 30Giorni. Danke nicht zuletzt auch für die gekonnte Zubereitung dieses vorzüglichen Mahles, bei dem wir einen Augenblick affektiver und effektiver Kollegialität bei Tisch erleben durften. Einen Augenblick – wie ich fast sagen möchte – nicht nur der Kollegialität, sondern wahrer Brüderlichkeit. Wir haben tatsächlich erfahren, wie schön das Beisammensein ist: „Ecce quam bonun et quam iucundum / habitare fratres in unum“ (Ps 133/132, 1). Ich bin dankbar für diese Erfahrung der Brüderlichkeit, die ich auch in meinem täglichen Leben wahrnehme. Auch wenn wir uns nicht ständig sehen, sehe und spüre ich doch die Mitarbeit derer, die mir helfen. Das Kardinalskollegium ist wirklich eine hilfreiche, große Stütze für die Arbeit des Nachfolgers Petri. Ich möchte auch allen Kardinälen Dank sagen, die in 30Giorni, im Quaderno speciale von Avvenire und anderen Zeitschriften so viele schöne Dinge über mich geschrieben haben. Danke auch denen, die nichts geschrieben haben, aber an mich gedacht und für mich gebetet haben. Das wahre Geschenk dieses Tages ist das Gebet, das mir die Gewissheit gibt, angenommen zu sein, vor allem aber Hilfe und Unterstützung für mein Petrusamt zu bekommen. Ein Amt, das ich nicht allein versehen kann, sondern nur in Gemeinschaft mit all jenen, die mir helfen – auch im Gebet –, dass der Herr mit uns allen und auch mit mir sei. Im Leseoffizium haben wir heute die Worte eines Psalms gebetet, die einen besonderen Geschmack der Wahrheit besitzen und mir sehr teuer sind: „In manibus tuis sortes meae“ (Ps 31, 16); in der Vetus latina lautete der Text: „In manu tua tempora mea“; übersetzt sagen wir heute: „In deiner Hand liegt mein Geschick“, im griechischen Text steht zu lesen kairoí mou. All diese Versionen sind Widerschein einer einzigen Wahrheit, der nämlich, dass unsere Zeit, jeder Tag, die Ereignisse unseres Lebens, unser Schicksal, unser Handeln, in den guten Händen des Herrn ist. Mit dieser großen Zuversicht gehen wir voran, in der Gewissheit, dass diese Hände des Herrn von den Händen und Herzen vieler Kardinäle unterstützt werden. Das ist für mich der Grund für die große Freude, die ich heute empfinde. Danke Ihnen allen und alles Gute!

(Übersetzung aus dem Italienischen: 30Tage.)


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