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DER SEL. ANTONIO ROSMINI
Aus Nr. 09 - 2007

BIOGRAPHIE.

Rosmini: Priester, Philosoph, ein Mann seiner Zeit



von Gianni Cardinale


1797
24. März
Antonio Rosmini Serbati wird in Rovereto als Kind der Eheleute Modesto und Giovanna dei Conti Formenti di Biacesa sul Garda geboren
25. März
Taufe am Fest Mariä Verkündigung

1804–1808
Besuch der Volksschule Rovereto

1808–1812
Besuch der Lateinschule

1812–1814
Besuch des Gymnasiums Rovereto: in dieser Zeit beginnt er sein persönliches Tagebuch, in dem zum ersten Mal vom Ruf des Herrn die Rede ist, ihm nachzufolgen

1814–1816
Privatunterricht in Philosophie, Mathematik und Physik beim Roveretanischen Priester Pietro Orsi

1816
22. November
Rosmini schreibt sich an der Universität Padua für das Studium der Theologie ein; bei den Vorlesungen im Fach Kirchenrecht lernt er Niccolò Tommaseo kennen

1821
21. April
Priesterweihe

1823
September
In der Kirche San Marco in Rovereto hält er das Panegyrikum zum glorreichen Gedächtnis an Pius VII.

1826
Veröffentlichung des Traktats Sulla divina Provvidenza nel governo dei beni e dei mali temporali
März
Aufenthalt in Mailand, wo er sich mit Graf Giacomo Mellerio und Alessandro Manzoni anfreundet

1828
20. Februar
Rosmini beginnt die Fastenzeit in Einsamkeit am Kalvarienberg von Domodossola und schreibt die Satzung des Instituts der Nächstenliebe

1829
15. Mai
Audienz bei Papst Pius VIII., der die doppelte Sendung Rosminis als Schriftsteller und Ordensgründer bestätigt
1832–1833
Rosmini schreibt Die fünf Wunden der Kirche (veröffentlicht 1846)

1838
20. Dezember
Papst Gregor XVI. approbiert die Regel des Instituts der Nächstenliebe

1839
Rosmini schreibt die Philosophie der Politik und den Traktat über die Prinzipien der Moralwissenschaften, was heftige Polemiken seitens einiger Jesuiten auslöst

1841–1845
Ausarbeitung der Rechtsphilosphie

1843
Einschreiten Gregors XVI.: den Rosminianern und ihren Gegnern wird das „Schweigedekret“ auferlegt

1845
Veröffentlichung des Traktats Theodizee

1846
Veröffentlichung des Traktats Die fünf Wunden der Kirche

1848
Rosmini schreibt einen Verfassungentwurf für den Kirchenstaat
August
Papst Pius IX. bereitet Rosmini in Rom einen herzlichen Empfang und stellt ihm das Kardinalat in Aussicht. Im November begleitet er den Papst auf der Flucht und ins Exil nach Gaeta

1849
April
Pius IX. legt Rosmini nahe, über seine Werke nachzudenken, „um sie zu ändern, zu korrigieren, oder auch zurückzunehmen“
Juni
Die Bücher Fünf Wunden der Kirche und Verfassung gemäß sozialer Gerechtigkeit werden auf den kirchlichen Index der verbotenen Bücher gesetzt

1850
April
Dem Papst wird das Memoriale mit den beanstandeten Sätzen übermittelt; es trägt die Unterschrift von mehr als 20 Bischöfen

1851
Der Papst lässt die übrigen Werke Rosminis von der Indexkongregation untersuchen

1854
3. Juli
Aus der Indexkongregation ergeht das Urteil der vollkommenen Absolution

1855
1. Juli
Antonio Rosmini stirbt in Stresa, in den frühen Morgenstunden am Fest des kostbaren Blutes Christi, dem er große Verehrung entgegenbrachte





Der lange Weg zur Ehre der Altäre

1855: Antonio Rosmini stirbt im Alter von 58 Jahren.
1882: erster Versuch der Einleitung eines Seligsprechungsprozesses. Er verläuft erfolglos, auch weil bekannt wird, dass das damalige Heilige Offizium die Werke Rosminis einer Überprüfung unterzieht.
1887: Das Dekret Post obitum des Heiligen Offiziums verurteilt vierzig Sätze aus Werken Rosminis.
1928: zweiter, erfolgloser Versuch einer Einleitung der Kausa.
1947, 1962, 1965, 1972: weitere Versuche, ebenfalls ohne Erfolg.
1994: non obstat der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Der Seligsprechungsprozess kann beginnen, auch wenn die Kongregation für die Glaubenslehre (Cdf) noch nicht definitiv „grünes Licht“ gegeben hat.
1998: Abschluss der diözesanen Phase des Seligsprechungsprozesses.
2001: Im L'Osservatore Romano wird eine Notifikation der Cdf veröffentlicht, in der es heißt, dass die Gründe der lehramtlichen, zur Vorsicht mahnenden Besorgnis und Schwierigkeit, die zum Post obitum geführt haben, nach eingehender Überprüfung „als überholt zu betrachten“ seien. Aus der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse ergeht also das definitive nihil obstat für die Fortführung der Kausa.
2006: der Papst genehmigt die Veröffentlichung des Dekrets über die heldenhaften Tugenden des Dieners Gottes Rosmini.
2007: der Papst genehmigt die Veröffentlichung des Dekrets über ein Wunder, das auf die Fürsprache Rosminis zurückgeführt wird; Seligsprechungszeremonie Rosminis in Novara, unter Vorsitz von Kardinal José Saraiva Martins, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse.


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