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NOVA ET VETERA
Aus Nr. 12 - 2009

Archiv 30Tage

Das Heil teilt sich durch lebendige Berührung mit



von Paolo Mattei


<I>Die Heilung der blutflüssigen Frau</I>, Katakomben der Heiligen Marcellinus und Petrus, Rom.

Die Heilung der blutflüssigen Frau, Katakomben der Heiligen Marcellinus und Petrus, Rom.

Am 19. Dezember hat Papst Benedikt XVI. das Approbationsdekret des heldenhaften Tugendgrades seines Vorgängers Pius XII. unterzeichnet. Das lässt uns unweigerlich daran denken, mit wie viel Nachdruck der „Pastor angelicus“ die Glaubenslehre während seines Pontifikats verteidigt hat, vor allem in seinen Enzykliken mit dogmatischem Inhalt.
Der hier erneut veröffentlichte Artikel von Ignace de la Potterie (vgl. 30Tage, Nr. 1, 1997), in dem beschrieben wird, auf welche Weise den Menschen die Gnade des Heils Jesu Christi vermittelt wird, kann als Kommentar zu folgender Passage der Enzyklika Mediator Dei von Pius XII. gesehen werden: „Dieser Loskauf hat jedoch nicht sofort seine volle Wirkung: Christus muss nämlich, nachdem er um den hohen Preis seiner selbst die Welt erlöst hat, erst wirklich in den wahren Besitz der Menschenseele gelangen. Damit also ihre Erlösung und Rettung für jeden einzelnen Menschen und für alle bis ans Ende der Zeiten aufeinanderfolgenden Menschengeschlechter sich verwirkliche und von Gott angenommen werde, ist es unerlässlich, dass jeder einzelne Mensch in lebendige Berührung mit dem Kreuzesopfer komme, und dass ihnen also die aus jenem Opfer fließenden Verdienste zuteil werden. Man kann gewissermaßen sagen, dass Christus auf Kalvaria ein Bad der Versöhnung und Heilung errichtet hat, das er mit seinem vergossenen Herzblut füllte; wenn indes die Menschen nicht in dessen Fluten untertauchen und dort nicht die Makel ihrer Sünden abwaschen, können sie sicher nicht gereinigt und gerettet werden. Damit also die einzelnen Sünder im Blute des Lammes reingewaschen werden, bedarf es der Mitwirkung der Christgläubigen. Denn wenn auch Christus, allgemein gesprochen, die gesamte Menschheit durch seinen blutigen Tod mit dem Vater ausgesöhnt hat, so war es doch sein Wille, dass alle, insbesondere durch die Sakramente und das eucharistische Opfer, zu seinem Kreuze hinzutreten und hingeführt werden sollten, um die von ihm am Kreuze erworbenen Heilsfrüchte zu erlangen“ (Mediator Dei, Nr. 274-275).
Es ist schön und tröstlich feststellen zu dürfen, dass der von Pius XII. gebrauchte Ausdruck „Berührung“ („lebendige Berührung“) von Benedikt XVI. wieder aufgegriffen wurde (in der Ansprache vom 30. August an seinen ehemaligen Schülerkreis und in der Weihnachtsbotschaft Urbi et orbi), um die historische Dynamik zu erklären, mit der allen Menschen aller Generationen „die Verdienste seines Leidens mitgeteilt werden “ (Dekret De iustificatione, Konzil von Trient, Denzinger 1523).


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