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Die Entwürfe und der definitive Konzilstext zum Römischen Messkanon
Archiv 30Tage
Die Entwürfe und der definitive Konzilstext zum Römischen Messkanon
Das dogmatische Dekret De sanctissimo sacrificio missae besteht aus neun Lehrkapiteln und neun Kanones. Den Römischen Kanon behandeln Kapitel IV und die Kanones 6 und 9.
von Lorenzo Cappelletti
Entwurf von 1552
Kapitel IV
„Totum missae Canonem sacra synodus asserit sanctissime esse constitutum, nec quicquam continere, quod pietatem et religionem non spiret. Quod si quae forte sint obscuriora loca et quae explicationis lucem desiderent, qualia permulta in scripturis reperiuntur, consultis orthodoxis patribus, qui ea suis expositionibus illustrarunt, pie et catholice intelligi debent. Ideo nonnisi pernicioso ac pravo consilio abrogari quidam Canonem missae suadent vel tamquam erroribus, mendaciis et seductionibus scatentem impie traducunt. Propterea religiose et sapienter etiam observatur, ut consecrationis verba et maxima pars Canonis tacite et submissa voce a sacerdote recitentur. Hac enim secreti ratione et maiestas huius ineffabilis mysterii rectius servatur et populus excitatur ut de eo reverentius et maiori cum devotione cogitet.“
Übersetzung: „Die heilige Synode bekräftigt, daß der gesamte Meßkanon in heiligster Weise verfaßt ist und nichts enthält, das nicht Religion und Frömmigkeit verströmt. Und wenn es vielleicht Stellen geben sollte, die etwas unklar sind und einer klärenden Erläuterung bedürfen (welche sich schließlich auch in der Heiligen Schrift häufig finden), müssen sie, nach eingehender Prüfung der Väter rechten Glaubens, die sie mit den dazu gemachten Erläuterungen illustriert haben, fromm und katholisch verstanden werden. Daher ist die Meinung einiger, die verlangen, daß der Meßkanon abgeschafft werde und in gottloser Weise lehren, er wäre voller Fehler, Falschheit und Verzerrungen, nur gefährlich und entstellend. Daraus folgt auch, daß es sowohl die Religion als auch die Weisheit vorschreiben, daß die Worte der Konsekration und der Großteil des Römischen Kanons vom Priester zu sich gewandt und mit leiser Stimme gesprochen werden. In der Tat ist durch diese Diskretion die Erhabenheit dieses unaussprechlichen Mysteriums besser gehütet und das Volk wird dazu veranlaßt, mit größerer Andacht und Verehrung daran zu denken.“
Entwurf vom September 1562
Kapitel IV
„Porro cum sancta sancte administrari conveniat, sitque hoc omnium sanctissimum sacrificium: ecclesia catholica, ut digne reverenterque offerretur ac perciperetur, sacrum Canonem instituit, ita ab omni errore purum, ut nihil in eo contineatur quod non maxime sanctitatem et pietatem quandam redoleat mentemque offerentium in Deo erigat.“
Übersetzung: „Und da Heiliges heilig verwaltet werden soll und dieses Opfer das Heiligste von allem ist, hat die katholische Kirche, damit es würdig und ehrfürchtig dargebracht und empfangen werde, vor vielen Jahrhunderten den heiligen Kanon eingeführt, der so von allem Irrtum rein ist, daß nichts in ihm enthalten ist, das nicht in höchstem Maße den Duft einer gewissen Heiligkeit und Frömmigkeit verströmen läßt und die Gemüter derer, die es darbringen, zu Gott emporrichtet.“
Kanon 6
„Si quis dixerit canonem missae errores continere ideoque abrogandum esse, anathema sit.“
Übersetzung: „Wer sagt, der Kanon der Messe enthalte Irrtümer und sei deshalb abzuschaffen: der sei mit dem Anathema belegt.“
Kanon 9
„Si quis dixerit Ecclesiae romanae ritum, quo submissa voce verba consecrationis proferuntur, damnandum esse; aut lingua tantum vulgari missam celebrari debere; aut aquam non miscendam esse vino in calice offerendo, eo quod sit contra Christi institutionem, anathema sit.“
Übersetzung: „Wer sagt, der Ritus der römischen Kirche, daß die Worte der Konsekration mit leiser Stimme gesprochen werden, sei zu verurteilen; oder die Messe dürfe nur in der Volkssprache gefeiert werden; oder man dürfe dem Wein bei der Opferung des Kelches deshalb kein Wasser beimischen, weil das gegen die Einsetzung Christi sei: der sei mit dem Anathema belegt.“
Definitiver Text, angenommen in der XXII. feierlichen Sitzung (17. September 1562)
Kapitel IV
„Et cum sancta sancte administrari conveniat, sitque hoc omnium sanctissimum sacrificium: ecclesia catholica, ut digne reverenterque offerretur ac perciperetur, sacrum Canonem multis ante seculis instituit, ita ab omni errore purum, ut nihil in eo contineatur quod non maxime sanctitatem et pietatem quandam redoleat mentemque offerentium in Deo erigat. Is enim constat cum ex ipsis Domini verbis, tum ex apostolorum traditionibus ac sanctorum quoque pontificum piis nicht in höchstem Maße den Duft einer gewissen Heiligkeit und Frömmigkeit verströmen läßt und die Gemüter derer, die es darbringen, zu Gott emporrichtet. Er besteht nämlich sowohl aus den Worten des Herrn selbst als auch aus den Überlieferungen der Apostel und ferner den frommen Einrichtungen heiliger Päpste.“
Kanon 6
„Si quis dixerit Canonem missae errores continere ideoque abrogandum esse, anathema sit.“
Übersetzung: „Wer sagt, der Kanon der Messe enthalte Irrtümer und sei deshalb abzuschaffen: der sei mit dem Anathema belegt.“
Kanon 9
„Si quis dixerit Ecclesiae romanae ritum, quo submissa voce pars Canonis et verba consecrationis proferuntur, damnandum esse; aut lingua tantum vulgari missam celebrari debere; aut aquam non miscendam esse vino in calice offerendo, eo quod sit contra Christi institutionem, anathema sit.“
Übersetzung: „Wer sagt, der Ritus der römischen Kirche, daß ein Teil des Kanons und die Worte der Konsekration mit leiser Stimme gesprochen werden, sei zu verurteilen; oder die Messe dürfe nur in der Volkssprache gefeiert werden; oder man dürfe dem Wein bei der Opferung des Kelches deshalb kein Wasser beimischen, weil das gegen die Einsetzung Christi sei: der sei mit dem Anathema belegt.“
Kapitel IV
„Totum missae Canonem sacra synodus asserit sanctissime esse constitutum, nec quicquam continere, quod pietatem et religionem non spiret. Quod si quae forte sint obscuriora loca et quae explicationis lucem desiderent, qualia permulta in scripturis reperiuntur, consultis orthodoxis patribus, qui ea suis expositionibus illustrarunt, pie et catholice intelligi debent. Ideo nonnisi pernicioso ac pravo consilio abrogari quidam Canonem missae suadent vel tamquam erroribus, mendaciis et seductionibus scatentem impie traducunt. Propterea religiose et sapienter etiam observatur, ut consecrationis verba et maxima pars Canonis tacite et submissa voce a sacerdote recitentur. Hac enim secreti ratione et maiestas huius ineffabilis mysterii rectius servatur et populus excitatur ut de eo reverentius et maiori cum devotione cogitet.“
Übersetzung: „Die heilige Synode bekräftigt, daß der gesamte Meßkanon in heiligster Weise verfaßt ist und nichts enthält, das nicht Religion und Frömmigkeit verströmt. Und wenn es vielleicht Stellen geben sollte, die etwas unklar sind und einer klärenden Erläuterung bedürfen (welche sich schließlich auch in der Heiligen Schrift häufig finden), müssen sie, nach eingehender Prüfung der Väter rechten Glaubens, die sie mit den dazu gemachten Erläuterungen illustriert haben, fromm und katholisch verstanden werden. Daher ist die Meinung einiger, die verlangen, daß der Meßkanon abgeschafft werde und in gottloser Weise lehren, er wäre voller Fehler, Falschheit und Verzerrungen, nur gefährlich und entstellend. Daraus folgt auch, daß es sowohl die Religion als auch die Weisheit vorschreiben, daß die Worte der Konsekration und der Großteil des Römischen Kanons vom Priester zu sich gewandt und mit leiser Stimme gesprochen werden. In der Tat ist durch diese Diskretion die Erhabenheit dieses unaussprechlichen Mysteriums besser gehütet und das Volk wird dazu veranlaßt, mit größerer Andacht und Verehrung daran zu denken.“
Entwurf vom September 1562
Kapitel IV
„Porro cum sancta sancte administrari conveniat, sitque hoc omnium sanctissimum sacrificium: ecclesia catholica, ut digne reverenterque offerretur ac perciperetur, sacrum Canonem instituit, ita ab omni errore purum, ut nihil in eo contineatur quod non maxime sanctitatem et pietatem quandam redoleat mentemque offerentium in Deo erigat.“
Übersetzung: „Und da Heiliges heilig verwaltet werden soll und dieses Opfer das Heiligste von allem ist, hat die katholische Kirche, damit es würdig und ehrfürchtig dargebracht und empfangen werde, vor vielen Jahrhunderten den heiligen Kanon eingeführt, der so von allem Irrtum rein ist, daß nichts in ihm enthalten ist, das nicht in höchstem Maße den Duft einer gewissen Heiligkeit und Frömmigkeit verströmen läßt und die Gemüter derer, die es darbringen, zu Gott emporrichtet.“
Kanon 6
„Si quis dixerit canonem missae errores continere ideoque abrogandum esse, anathema sit.“
Übersetzung: „Wer sagt, der Kanon der Messe enthalte Irrtümer und sei deshalb abzuschaffen: der sei mit dem Anathema belegt.“
Kanon 9
„Si quis dixerit Ecclesiae romanae ritum, quo submissa voce verba consecrationis proferuntur, damnandum esse; aut lingua tantum vulgari missam celebrari debere; aut aquam non miscendam esse vino in calice offerendo, eo quod sit contra Christi institutionem, anathema sit.“
Übersetzung: „Wer sagt, der Ritus der römischen Kirche, daß die Worte der Konsekration mit leiser Stimme gesprochen werden, sei zu verurteilen; oder die Messe dürfe nur in der Volkssprache gefeiert werden; oder man dürfe dem Wein bei der Opferung des Kelches deshalb kein Wasser beimischen, weil das gegen die Einsetzung Christi sei: der sei mit dem Anathema belegt.“
Definitiver Text, angenommen in der XXII. feierlichen Sitzung (17. September 1562)
Kapitel IV
„Et cum sancta sancte administrari conveniat, sitque hoc omnium sanctissimum sacrificium: ecclesia catholica, ut digne reverenterque offerretur ac perciperetur, sacrum Canonem multis ante seculis instituit, ita ab omni errore purum, ut nihil in eo contineatur quod non maxime sanctitatem et pietatem quandam redoleat mentemque offerentium in Deo erigat. Is enim constat cum ex ipsis Domini verbis, tum ex apostolorum traditionibus ac sanctorum quoque pontificum piis nicht in höchstem Maße den Duft einer gewissen Heiligkeit und Frömmigkeit verströmen läßt und die Gemüter derer, die es darbringen, zu Gott emporrichtet. Er besteht nämlich sowohl aus den Worten des Herrn selbst als auch aus den Überlieferungen der Apostel und ferner den frommen Einrichtungen heiliger Päpste.“
Kanon 6
„Si quis dixerit Canonem missae errores continere ideoque abrogandum esse, anathema sit.“
Übersetzung: „Wer sagt, der Kanon der Messe enthalte Irrtümer und sei deshalb abzuschaffen: der sei mit dem Anathema belegt.“
Kanon 9
„Si quis dixerit Ecclesiae romanae ritum, quo submissa voce pars Canonis et verba consecrationis proferuntur, damnandum esse; aut lingua tantum vulgari missam celebrari debere; aut aquam non miscendam esse vino in calice offerendo, eo quod sit contra Christi institutionem, anathema sit.“
Übersetzung: „Wer sagt, der Ritus der römischen Kirche, daß ein Teil des Kanons und die Worte der Konsekration mit leiser Stimme gesprochen werden, sei zu verurteilen; oder die Messe dürfe nur in der Volkssprache gefeiert werden; oder man dürfe dem Wein bei der Opferung des Kelches deshalb kein Wasser beimischen, weil das gegen die Einsetzung Christi sei: der sei mit dem Anathema belegt.“