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VATIKAN
Aus Nr. 04 - 2004

Erinnerungen an Griechenland.

Die Anerkennung der Orthodoxen für Papst Paul VI.



von G. Cardinale


„Ich erinnere mich an den Sommer 1978, während einer Lektion in modernem Griechisch am Sitz der Universität von Athen, als ein Professor in die Aula kam und mitteilte, dass Paul VI. gestorben sei. In jenen Tagen maß das griechische Fernsehen dem Ereignis große Bedeutung bei und übertrug die gesamte Beerdigungsfeier des Papstes. (...)
Die vielen Namen und Gesichter der Freunde, die mich mit großer Liebe und mit Feingefühl empfingen, sind in vielen Episoden gegenwärtig, die ich in ein Tagebuch über meinen Aufenthalt in Thessaloniki eingetragen habe. Unter den zahlreichen Begebenheiten erinnere ich mich noch an eine Begegnung, die ich am 8. Juli 1979 mit dem Erzbischof Athenagoras von Tiatira und Großbritannien hatte. Er war überraschend von Patriarch Athenagoras dem Großen nach Rom gesandt worden. Er berichtete mir von einer außerordentlichen Audienz, die er im Dezember 1963 im Vatikan hatte. Damals ging es darum, die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Fanar wiederherzustellen und vor allem die Existenz des Patriarchats von Konstantinopel zu verteidigen. Er brachte seine ganze Wertschätzung gegenüber Papst Paul VI. zum Ausdruck. Und zwar sowohl über den väterlichen Empfang als auch den positiven Ausgang seiner Mission, die ihm zuvor, wenn nicht unmöglich, so doch hoffnungslos erschienen war. Denn der Metropolit war in seinen Schriften einer der Theologen, die sich am entschiedensten gegen den Primat des Papstes von Rom ausgesprochen hatten“.
Die beiden Abschnitte sind dem schönen Interview des Erzbischofs Angelo Amato mit seinem Mitbruder Don Enrico dal Covolo, dem heutigen Generalpostulator der Salesianer, entnommen. Es wurde in der Zeitschrift Ricerche Teologiche (2/2002, Seite 469-478) veröffentlicht.


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