Startseite > Archiv > 08 - 2004 > Die reichen Länder müssen endlich Wort halten
AFRIKA
Aus Nr. 08 - 2004

Uganda. Armut und Globalisierung

Die reichen Länder müssen endlich Wort halten




„Ziel der Entwicklung sind Menschenwürde und Freiheit,“ doch das „wird nicht erreicht werden können, solange die Ressourcen fehlen, die tatsächliche Fortschritte im Bereich des Gesundheitswesens, der Bildung und der Infrastrukturen garantieren können.“ So einer der wichtigsten Punkte der Schlußerklärung des internationalen Seminars zum Thema „Armut und Globalisierung“, das am 9. Juli auf Initiative des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden in Rom abgehalten wurde. Bei dieser Begegnung, an der viele Regierungsvertreter, Mitglieder von UNO-Agenturen und Nichtregierungsorganisationen teilnahmen, wurde das Thema der Finanzhilfen für arme Länder diskutiert. In dem Schlußdokument verwiesen die Seminarteilnehmer darauf, daß die reichen Staaten der Verpflichtung nachkommen müssen, 0,7% ihres BIPs für die Entwicklungsländer aufzuwenden. In diesem Zusammenhang wurde bekräftigt, daß man neue Initiativen wie die International Finance Facility unterstützen wolle; eine Initiative, die kein Geringerer als der britische Schatzkanzler Gordon Brown vorstellte. Am Ende der Studientagung erklärte Kardinal Renato Raffaele Martino Radio Vatikan gegenüber: „Man war sich einig darüber, daß unbedingt weitere Fonds aufgetrieben werden müssen, wenn man die Ziele erreichen will, die sich die internationale Gemeinschaft für 2015 gesetzt hat. Ohne diese Fonds wird die Welt der Entwicklungsländer – so die Prognose von Kanzler Gordon Brown – noch Jahrhunderte auf den Fortschritt warten müssen. Diese Fonds aufzutreiben ist also von absoluter Dringlichkeit. Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden wird auf der Grundlage dieser Schlussfolgerung ein zusammenfassendes Dokument der Seminars-Diskussionen herausbringen, welches sowohl durch die Bischofskonferenzen als auch die normalen Kommunikationsmittel an alle zuständigen Organismen weitergeleitet werden wird.“

In einer zu dieser Tagung verfassten Botschaft bekräftige Johannes Paul II., daß die katholische Kirche, „mit ihrem Engagement in Sachen Vorzugsoption für die Armen“ [...] nachdrücklich für das in diesem Jahrtausend gesteckte Ziel eintritt, die Zahl der Menschen, die in bitterer Armut leben, bis zum Jahr 2015 zu halbieren.“


Italiano Español English Français Português