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HEILIGSPRECHUNGEN
Aus Nr. 09 - 2011

Der Trost einer christlichen Freundschaft



von Pater Rino Benzoni Generaloberer der Xaverianer-Missionare


Begegnen sich zwei Heilige, so entsteht zwischen ihnen oft eine tiefe Beziehung, die auf die Tatsache gegründet ist, dass beide die Wirklichkeit unter dem besonderen Licht des göttlichen Willens erleben und im Einklang bewegt werden von Seiner Art des Denkens und Handelns, die uns seltsam erscheinen mag.
Es ist aber auch interessant festzustellen, dass eine solche tiefe Orientierung auf Gott hin oft eine menschliche Freundschaft zwischen ihnen entstehen lässt, die für beide fruchtbar ist. Sie unterstützen sich gegenseitig auf ihrem Lebensweg, vielleicht auch unabsichtlich; helfen einander zu entdecken, was Gott von ihnen will.
Das galt sicherlich für Kardinal Andrea Carlo Ferrari und Erzbischof Guido Maria Conforti, der zunächst Seminarist in Ferraris Diözese und später – wie er – Bischof der italienischen Kirche war. Zwei sehr unterschiedliche Charaktere zwar, aber gerade deswegen in der Lage, einander zu ergänzen und eine echte geistliche Einheit zu bilden zum Wohl des ihnen anvertrauten Gottesvolkes.
Aus Anlass der Heiligsprechung von Erzbischof Conforti können wir aus menschlicher Sicht bestätigen, dass Guido Conforti ohne Ferraris Einfluss wahrscheinlich niemals einer der bedeutendsten Bischöfe der italienischen Kirche des 20. Jahrhunderts, geschweige denn heilig geworden wäre.



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