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HEILIGSPRECHUNGEN
Aus Nr. 09 - 2011

Der Briefwechsel zwischen Kardinal Ferrari und Msgr. Conforti


Lesen Sie hier fünf Briefe aus dem Briefwechsel Ferrari – Conforti. Besagte Briefe beziehen sich auf zwei dramatische Momente im Leben Confortis: seine Ernennung zum Erzbischof von Ravenna und seinen aus gesundheitlichen Gründen erfolgten Rücktritt.



Guido Maria Conforti, Erzbischof von Ravenna. [© Xaverianer-Missionare]

Guido Maria Conforti, Erzbischof von Ravenna. [© Xaverianer-Missionare]

 

Die Ernennung zum Erzbischof von Ravenna

1895 gründete Guido Maria Conforti in Parma das Emilianische Institut für die auswärtigen Missionen, das drei Jahre später eine Kongregation werden sollte. 1895 war auch das Jahr, in dem ihn der Bischof von Parma zum Generalvikar der Diözese Parma ernannte. Am 16. Mai 1902 kam er nach Rom, wo ihm Papst Leo XIII. mitteilte, dass er ihn zum Erzbischof von Ravenna ernannt hatte. In seinem Brief an Kardinal Ferrari berichtet ihm Conforti davon und macht aus seiner Bestürzung über die Ernennung keinen Hehl. Er nimmt sie aus Gehorsam dem Papst gegenüber an, in der Überzeugung, den Willen Gottes zu tun. Aus dem Brief klingt auch ein unterschwelliger Tadel an demjenigen heraus, der zu seiner Ernennung beigetragen hat. Es ist offensichtlich, wen er damit meint: Kardinal Ferrari.
Im Antwortbrief des Kardinals kommt wiederum die hohe Wertschätzung zum Ausdruck, die dieser Conforti entgegenbrachte.



Erzbischof Conforti an Kardinal Ferrari

Parma, den 22. Mai 1902

Eminenz,
das Herz bewegt von tausend Gefühlen und Gedanken und nicht ohne Verwirrung, drängt es mich, Eurer Eminenz zu schreiben, der ich nie etwas von dem verbergen konnte, was mich in irgendeiner Weise betroffen gemacht hat.
Letzten Mittwoch wurde ich durch einen dringlichen Brief nach Rom gerufen. Ich machte mich unverzüglich auf den Weg, kam am folgenden Tag an und wurde etwa um 10 Uhr bei dem Prälaten vorstellig, der mich zu meiner großen Überraschung für 18 Uhr desselben Tages in den Vatikan einlud. Dort sollte ich vom Heiligen Vater zu einem Gespräch in Audienz empfangen werden.
Zur festgesetzten Stunde fand ich mich also dort ein und wurde sofort zum Heiligen Vater vorgelassen – zusammen mit Monsignor Maffi, dem derzeitigen Administrator von Ravenna, der ebenfalls nach Rom zitiert worden war. Das Herz schlug mir bis zum Hals, da ich nicht wusste, warum man mich gerufen hatte – und als mir Seine Heiligkeit dann eröffnete, dass es sein Wunsch war, mich zum Erzbischof von Ravenna zu ernennen und mir als Weihbischof Monsignor Maffi zuzuweisen, spürte ich, wie alle Spannung von mir wich, und ich brach in Tränen aus. Ich bat den Heiligen Vater, mir diese schwere Bürde zu ersparen, verwies auf meine geringe Tugend und Gelehrsamkeit, meine Unerfahrenheit, meine schwache Gesundheit, die Schwäche meines Charakters, auf den Umstand, dass ich in dem erst kürzlich von mir gegründeten Seminar für die Missionen gebraucht wurde – aber keiner dieser Gründe war gut genug. Ich bat darum, die Rollen tauschen, die für mich vorgesehene Stelle an Monsignore Maffi abtreten zu dürfen, im Vergleich zu dem für mich in jeder Hinsicht gilt: „puer sum et nescio loqui“ – doch vergeblich. Ich beschwor ihn schließlich, wenn es sein Wunsch wäre, dass ich Bischof sein sollte, mir wenigstens eine weniger wichtige Diözese als Ravenna zu geben. Auf diesen letzten Einwand hin sagte er mit fester Stimme folgende Worte zu mir, die ich nie vergessen werde: „Bestehen Sie nicht weiter darauf und vor allem, lassen Sie dies noch weniger von anderer Seite tun, denn dann würden Sie mich zwingen, es Ihnen zu befehlen. Dem Stellvertreter Christi muss man bereitwillig gehorchen. Ich habe Sie gerade deshalb nach Rom kommen lassen, um jedes Zögern auszuräumen, und um Sie aus dem Mund des Papstes selbst vernehmen zu lassen, was Er von Ihnen will. Bereiten Sie sich also darauf vor, den Willen Gottes zu tun, der Sie mit seiner Gnade reich beschenken wird.“
Ich verließ den Vatikan tief bewegt, und ein starkes Fieber quälte mich die ganze Nacht. Wie wenig fühle ich mich doch dieser schweren Aufgabe gewachsen, die man meiner Schwäche anvertrauen will! Nur der Gedanke, den göttlichen Willen zu erfüllen, an dem ich nicht zweifeln kann, da er mir vom Stellvertreter Christi selbst offenbart wurde, gibt mir etwas Trost.
Einzig die Hoffnung, in meinem neuen Amt, zu dem ich aus Gehorsam berufen bin, gute Seelen zu finden, die mir beistehen werden und Mitleid mit mir zu haben wissen, flößt mir etwas Mut ein. Der Himmel gebe, dass diejenigen, die in guter Absicht zu meiner Ernennung beigetragen haben, dies durch meine Schuld nicht bereuen müssen. Anfang kommenden Monats würde ich, sollte Ihnen dies genehm sein und keine allzu großen Umstände machen, gerne zu Ihnen kommen, denn ich habe das große Bedürfnis Eurer Eminenz, die mir gegenüber stets so wohlwollend und mitfühlend gewesen ist, mein Herz auszuschütten.

 


Kardinal Ferrari an Erzbischof Conforti

Mailand, den 22. Mai 1902

Hochwürdigster Erzbischof,
nachdem nun die Pflicht zur Geheimhaltung vorbei ist, und zwar eines ganz anderen Geheimnisses, als das, was mir von Schwester Ghezzi anvertraut wurde, sende ich Ihnen diese Zeilen. Mein Schreiben könnte jedoch fast an die Worte des heiligen Bernhard erinnern (obwohl ich selbst alles andere als heilig bin), als dieser das erste Mal an Eugen III. schrieb, der gerade zum Papst gewählt worden war. In diesem alten Kirchenvater könnte auch ich mich irgendwie wiederfinden; und wenn sich die Dinge in diesem Tempo weiterentwickeln, wird der Vater zum Sohn werden, und der Sohn wird der Vater.
Aber lassen wir das; und da ich wenig Zeit habe, wie auch Sie in diesen Tagen keine haben werden, spreche ich Ihnen ohne viel Umschweife meine Glückwünsche aus. Und sollten Sie diese nicht wollen, dann richte ich sie eben an Ravenna – und Ihnen wünsche ich alle Gnaden, die Sie nötig haben werden, um wirklich ein guter Simon von Cyrene zu sein. Sie können sich sicher leicht vorstellen, wie gerne ich Sie sehen würde; aber Sie werden sicher für eine Weile keine Zeit haben, und noch länger bin ich es, für den gilt: „non sum dignus“. In ehrerbietiger und liebevoller Hochachtung
verbleibe ich treu ergeben im Herrn

 

+ Andrea C. Kard. Erzbisch.


Guido Maria Conforti. <BR>[© Xaverianer-Missionare]

Guido Maria Conforti.
[© Xaverianer-Missionare]

Der Verzicht auf Ravenna

So wurde Erzbischof Conforti also mit der Leitung einer Diözese beauftragt, in der die antiklerikale Propaganda das Volk dem Glauben entfremdet hatte: die Kirchen waren leer, die Kinder wurden nicht mehr getauft und nicht einmal die Toten brachte man noch in die Kirche. Selbst der Klerus war in gegensätzliche Lager gespalten. Die schwierige Lage und das Klima beeinträchtigten seine ohnehin schon schwache Gesundheit zusehends. 1904 hatte der Erzbischof wiederholt Bluthusten, was ihn eine galoppierende Schwindsucht befürchten ließ. Er entschloss sich also, beim Papst seinen Rücktritt einzureichen. In nachfolgendem Brief legt er dem Kardinal die Gründe für diesen schweren Schritt dar und bittet ihn, bei Papst Pius X. vorzusprechen, um ihn seinem Anliegen gewillt zu stimmen.



Erzbischof Conforti an Kardinal Ferrari

In omnibus Christus!

Parma, den 11. September 1904

Hochwürdigster Herr Kardinal,
ich erlaube mir, Ihnen, Eminenz, mein Herz zu öffnen mit jenem Vertrauen, das mir Ihre Güte einflößt, und Sie um Ihre Unterstützung anzuflehen in einer schweren Sache, die möglicherweise Bedauern auslösen mag, die aber, wie Sie gleich sehen werden, für mich unerlässlich ist.
Seit ich nach Ravenna gekommen bin, hat sich mein Gesundheitszustand zusehends verschlechtert, und mein jetziger ist alles andere als tröstlich. Im vergangenen Jahr plagte mich zu Beginn des Sommers, der in Ravenna heiß und drückend ist, ein chronischer Husten, Schlaflosigkeit und häufiges Fieber. Dieser Zustand hielt mehr als drei Monate an, so dass die Ärzte zu befürchten begannen, es könne sich um eine beginnende Tuberkulose handeln. Im August begab ich mich für einige Zeit nach Parma. Die Heimatluft und die gute Pflege bewirkten eine bemerkenswerte Besserung, weshalb ich auch an meinen Bischofssitz zurückkehren und mich mit Eifer wieder an die Arbeit machen konnte. Schon bald aber trat eine erneute Verschlechterung ein. In der Tat verging kein Monat, in dem ich nicht zumindest ein paar Tage im Bett bleiben musste. Mit dem Sommer stellten sich auch der unangenehme Husten und das beharrliche Fieber wieder ein. Ich versuchte, dem keine große Bedeutung beizumessen und meinen Verpflichtungen, so gut es ging, weiter nachzukommen, was aber letztendlich nur dazu beitrug, meinen Gesundheitszustand noch weiter zu verschlechtern. Ein Zeichen dafür war vor allem, dass ich oft Blut spucken musste, was ich vor den Mitbewohnern des Hauses zu verbergen suchte, um sie nicht zu beunruhigen.
Ende Juli begab ich mich nach Parma, wo ich mich noch befinde, aber in einem recht beklagenswertem Zustand. Anfang August litt ich im Abstand von nur wenigen Tagen zweimal an Bluthusten, und auch wenn ich mich aufgrund der Behandlung, der ich mich unterzogen habe, inzwischen sehr viel besser fühle, kann ich doch nicht sagen, vollkommen wiederhergestellt zu sein, da ich immer wieder Blut huste. Ich verberge Eurer Eminenz nicht, wie sehr mich das alles betrübt: aufgrund meiner schwachen Gesundheit hege ich keine großen Hoffnungen für die Zukunft – immerhin war ich auch in der Vergangenheit, ja schon seit meiner frühen Kindheit, immer sehr anfällig für Lungenkrankheiten.
Noch mehr aber betrübt mich der Gedanke, dass ich in Ravenna nicht die Tatkraft und Energie einsetzen kann, die der Ernst der örtlichen sittlichen Zustände erfordern würde. Jene illustre Erzdiözese ist inzwischen tief gefallen, weil sie seit 50 Jahren von Erzbischöfen geleitet wird, die zwar alle fromm und gelehrt, aber doch erst in hohem Alter und krank auf diesen Bischofssitz gelangt waren, so dass sie nur wenig zum Wohl der Diözese tun konnten.
Der Gedanke, dass nun auch ich zu diesem schmerzlichen Zustand beitragen soll, betrübt mich zutiefst und lässt mir keine Ruhe. Einzig aus diesem Grund, und nicht wegen der Last und der Leiden, die untrennbar zum Bischofsamt gehören, habe ich den bedauerlichen Entschluss gefasst, meinen Rücktritt in die erhabenen Hände des Heiligen Vaters zu legen, was ich vor wenigen Wochen auch tatsächlich getan habe. Seine Heiligkeit antwortete mir, dass er sich nicht dazu durchringen könne, meinen Rücktritt anzunehmen, und dass er mir stattdessen vorschlage, einen Weihbischof oder Koadjutor meines Vertrauens zu ernennen. Ich dankte ihm für sein Entgegenkommen, bestand aber dennoch auf meinem Rücktritt und verwies untertänigst darauf, dass diese Entscheidung einen anomalen Zustand geschaffen hätte, der aufgrund meines fortgeschrittenen Alters lange andauern könnte, und dass, obwohl die Diözese als wohlhabend gelte, nicht genügend Mittel zur Verfügung stünden, um eine angemessene Entlohnung für einen Koadjutor zu gewährleisten. Auf diesen Einwand habe ich noch keine Antwort erhalten, und deshalb bitte ich Eure Eminenz zu diesem Zweck Ihren guten Einfluss beim Heiligen Vater geltend zu machen.
Es ist keine unbegründete Furcht, die mich zu diesem schweren Schritt drängt, sondern der Wunsch nach der größeren Ehre Gottes und dem größeren Wohl der Seelen, was sicherlich mit meinem Rücktritt gewährleistet wäre. Ravenna braucht einen Bischof, der seine ganze Energie und Tatkraft einsetzen kann, und ich fühle mich dieser schweren Aufgabe körperlich nicht gewachsen. Ich für meinen Teil bitte um nichts anderes, als mich in die Einsamkeit meines Instituts für die Missionen zurückziehen zu dürfen, wo ich den Rest meiner Tage – die bald gezählt sein könnten – darauf verwenden werde, die vielen geliebten jungen Menschen zu erziehen, die nach den friedlichen Eroberungen des Glaubens und nach dem Martyrium dürsten. Das ist mein einziger Wunsch auf dieser Erde.
Wenn der Heilige Vater mir eine finanzielle Unterstützung zukommen lassen will, werde ich sie dankbar annehmen zugunsten des demütigen Werkes, dem ich meinen ganzen Besitz gewidmet habe. Verzeihen Sie es mir auch diesmal, wenn ich Ihre Güte zu sehr in Anspruch nehme, die, wie ich weiß, sehr groß ist, und segnen Sie mich.


Antwort von Kardinal Ferrari

 

J.M.J.
Sehr verehrte und hochwürdigste Exzellenz,
der Heilige Vater hat schweren Herzens das große Gewicht der von Ihrer Exzellenz bei Ihrem wiederholten Drängen angeführten Beweggründe anerkennen müssen, und er denkt bereits über eine Maßnahme für besagte Erzdiözese nach. Ich habe ihn auch auf eine etwaige finanzielle Vergütung angesprochen, und er antwortete, dies, wie es nur recht und billig sei, berücksichtigen zu wollen. Mit großem Bedauern habe ich den mir von Ihnen übertragenen Auftrag ausgeführt, aber mit Ihnen habe ich die Augen zum Himmel erhoben und gesagt: „Fiat voluntas Dei“. Ich will jedoch sehr hoffen, dass Ihnen die Vorsehung vorbehält, noch viel Gutes zu tun; und wenn Sie erst wieder vollkommen genesen sind, vor allem durch absolute Ruhe, kann man Eurer Exzellenz wohl wünschen, dass Sie Ihre Kräfte und Ihren heiligen Eifer nicht nur Ihrem Seminar, sondern auch der geliebten Diözese Parma zukommen lassen werden.
Es tut mir leid, dass meine Reise über Genua führt – ich reise heute um 2.40 Uhr ab –, denn ich hätte Ihnen gerne in Parma einen Besuch abgestattet. Aber könnte ich Sie nicht in naher Zukunft in Mailand sehen? Ich wäre darüber sehr glücklich, und hoffe es sehr.
Der Heilige Vater segnet Sie mit großer Zuneigung, und in Erneuerung meiner vorzüglichen Hochachtung küsse ich demütig Ihre Hände.
Rom, den 16. September 1904

 

Eurer Exzellenz ergebenster Diener

+ Andrea C. Kardinal Ferrari Erzbischof von Mailand

 

 

Guido Maria Conforti, Bischof von Parma. <BR>[© Xaverianer-Missionare]

Guido Maria Conforti, Bischof von Parma.
[© Xaverianer-Missionare]

Der Erzbischof bedankt sich und bekräftigt erneut die Gründe für seinen Rücktritt: „Vor dem Gemeinwohl muss das Private zurückstehen; und ich habe diese für mich verpflichtende Haltung nach bestem Gewissen zu erfüllen versucht.“

In omnibus Christus!

Parma, den 18. September 1904

Hochwürdigster Herr Kardinal,
sofort nachdem ich Ihr geschätztes Schreiben erhielt, habe ich mich in die Kapelle begeben, um dem Herrn für die erlangte Gnade zu danken, und jetzt erfülle ich die Pflicht, Eurer Eminenz die Gefühle meiner tiefen Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen für die gute und wirksame Fürsprache beim Heiligen Vater, damit ich erhört würde.
Ich fühle mich wie zu neuem Leben wiedergeboren, jetzt da ich von diesem schrecklichen Kreuz befreit worden bin, das mir vor zwei Jahren auferlegt wurde und das ich im Gehorsam gegenüber dem Stellvertreter Christi angenommen habe. Gewöhnt, in den menschlichen Ereignissen den Willen Gottes zu erkennen, der alles zu unserem Besten fügt, fühle ich kein Bedauern über den schmerzlichen Schritt, den ich getan habe, angesichts der großen Schwierigkeiten, die mich all das Gute nicht tun ließen, das ich gern getan hätte. Mir scheint es vielmehr, eine heilige Pflicht erfüllt zu haben, indem ich mich dafür eingesetzt habe, dass ein Erzbischof nach Ravenna entsandt wird, der das tun kann und zu tun weiß, was ich wegen meiner schwachen Gesundheit lediglich hätte wünschen können zu tun. Vor dem Gemeinwohl muss das Private zurückstehen; und ich habe diese für mich verpflichtende Haltung nach bestem Gewissen zu erfüllen versucht. Von nun an werden meine Gedanken und Sorgen der Erziehung vieler lieber junger Menschen für das katholische Apostolat gewidmet sein; diese Beschäftigung ist der erhabenen bischöflichen Weihe keineswegs unangemessen, mit der ich ohne jegliches Verdienst meinerseits ausgezeichnet worden bin. Eure Eminenz ist immer gütig, immer väterlich zu mir, helfen Sie mir mit Ihrem Gebet, damit ich dieses edle und heilbringende Ziel erreichen kann und ich auf diese Weise in der vielleicht nicht langen mir verbleibenden Lebenszeit der Kirche Gottes wenigstens nicht unnütz bin.
Ich danke Eurer Eminenz auch für den schönen Hirtenbrief, den Sie mir als Geschenk gesandt haben, und für die freundliche Einladung, nach Mailand zu kommen. Zu groß ist der Wunsch, Eure Eminenz wiederzusehen und Ihnen meine Aufwartung zu machen, als dass ich dies in absehbarer Zeit nicht tun würde.
Ich küsse in ehrerbietiger Hochachtung Ihren Heiligen Purpur und empfehle mich Ihnen, hochwürdigste Eminenz, mit tiefer Anerkennung und Dankbarkeit.

Ergebenst und untertänigst Ihr Sohn in Christus

 

+ Guido M. Erzbischof

 


So endete die Angelegenheit von Ravenna, und Erzbischof Conforti kehrte nach Parma in sein Institut zurück. Nachdem sein Gesundheitszustand allmählich besser geworden war, wurde er 1907 von Papst Pius X. zum Koadjutor des Bischofs von Parma, mit dem Recht der Sukzession, ernannt. Er folgte dem Bischof Ende Dezember desselben Jahres nach und leitete die Diözese 24 Jahre lang bis an sein Lebensende. Die Freundschaft zu Kardinal Ferrari und der Briefwechsel mit ihm dauerten bis zum Tod des Kardinals im Jahr 1921.

 

Zus.gestellt von P. Augusto Luca SX



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