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ZEUGNISSE
Aus Nr. 05 - 2005

Von China aus sage ich dem Heiligen Geist meinen Dank


Die Grußadresse von Anthony Li Du’an, Bischof der Diözese Xi’an, an Papst Benedikt XVI.


von Anthony Li Du’an.


Anthony Li Du’an.

Anthony Li Du’an.

Es freut mich sehr, daß Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst gewählt wurde und daß er den Namen Benedikt XVI. gewählt hat. Ich danke dem Heiligen Geist, daß er die Kardinäle bei der Wahl eines neuen Hirten für Seine Kirche geleitet hat.
Als innere Reform der Kirche hat das II. Vatikanische Konzil eine neue Jahreszeit im Leben der katholischen Kirche eingeleitet. Dem Glauben folgend, den die Apostel weitergegeben haben, schreitet die Kirche in der Moderne voran, im neuen Jahrhundert, stellt sich in angemessener Weise den in der Gesellschaft vor sich gehenden Veränderungen. In den letzten 40 Jahren, von 1965 bis 2005, hat die Kirche den Geist des Konzils wirklich in die Tat umgesetzt. In der Beziehung zu den anderen christlichen Kirchen, zu den Nicht-Christen und zu den Atheisten, hat sie ein wundervolles Werk vollbracht. Und dasselbe gilt auch in Sachen Schutz der Gerechtigkeit und des Friedens, wie auch für die Probleme der Armen und der Ausgegrenzten, wie auch für alle anderen Probleme, die mit dem Leben zu tun haben, mit dem Überleben der Menschheit. All das hat sie in der Absicht getan, das Zeugnisablegen für das Evangelium der Menschheit gegenüber transparenter zu gestalten. Ein bedeutendes Zeichen für all das war auch die Art und Weise, wie die Kirche – vor den Augen der ganzen Welt – die Tage der Krankheit und des Todes von Johannes Paul II. gelebt hat, seine Beisetzung, das Konklave und die Wahl des neuen Papstes.
Der damalige Bischof Karol Wojtyla nahm aktiv am II. Vatikanischen Konzil teil. Und als Papst folgte er dem Geist des Konzils. Auch der neue Papst hat – in seiner Eigenschaft als renommierter Theologe – an der beachtlichen Arbeit der Experten des II. Vatikanischen Konzils teilgenommen. Und als er dann Kardinal und Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre geworden war, hat er einen erheblichen Beitrag zum Lehramt seines Vorgängers geleistet. Ich glaube, daß der neue Papst viele Jahre lang der engste Mitarbeiter und Berater von Johannes Paul II. war. Im Rahmen seiner Arbeit ist er dem verstorbenen Papst natürlich unzählige Male begegnet, wird über alles Mögliche mit ihm gesprochen haben; er hat ihm sicher viele Ratschläge gegeben, ihm viele Ideen unterbreitet. In den Worten und Taten des neuen Papstes werden wir den Einfluß des verstorbenen Papstes erkennen können – genauso wie man in den Worten und Taten des verstorbenen Papstes Hinweise für die ihm von dem neuen Papst angebotene Kollaboration finden könnte.
Inbrünstig bete ich darum, daß der Herr der Kirche und dem neuen Papst seinen Segen schenken möge. Ich hoffe, daß unter seiner Leitung der Geist des Evangeliums Christi deutlicher erkennbar wird, auf daß der Menschheit und der ganzen Welt Gerechtigkeit, Liebe und Frieden zuteil werden möge.


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