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BÜCHER
Aus Nr. 06 - 2005

Wie jener, der seinen Kopf an die Schulter des Herrn legte


Die Einleitung, die der Erzbischof von Quebec für das Buch Gesù di Nazaret von Msgr. Mario Marini geschrieben hat.


von Kardinal Marc Ouellet


Er wollte Jesus sehen. So stieg Zachäus auf einen Maulbeerfeigenbaum, und seine Mühe wurde belohnt: Der Herr kam zu ihm nach Hause. Diese Geste der Freundschaft hat sein ganzes Leben verändert.
Der Verfasser dieser originellen, eindrucksvollen Meditationen lädt uns zum Staunen des Glaubens über die einzigartige Gestalt Jesu von Nazareth, dem Herrn, ein.
Auf diesen Seiten kann man die Leidenschaft eines Mannes für den Glauben der Kirche vibrieren spüren: den Glauben an Christus, der gestorben und auferstanden ist, der in der Eucharistie lebt und die Herrlichkeit der Trinität ausstrahlt.
Der Verfasser versteht es, das Mysterium Christi von einem originellen Gesichtspunkt ausgehend nahe zu bringen, einem sozusagen nie dagewesenen Gesichtspunkt, dank einer Mystik der Freundschaft, die in die Geisteskraft des Glaubens einströmt.
Sein Interesse für die menschliche Empfindsamkeit des Herrn und das Netz seiner Beziehungen erlauben ihm, die Erfahrung des Glaubens dank Reflexionen zu bereichern, die von Herzen kommen und zur Verehrung einladen.
Sicherlich wird jeder – genau wie ich – die trinitarische Herrlichkeit schätzen, die diese schlichten Meditationen mit Licht überflutet.
Sie lösen im Leser Rührung aus, weil sie ermöglichen, daß man – wie Thomas – die Wunde des Herzens sozusagen tatsächlich berühren kann, die das faszinierende Mysterium des Erlösers, wahrer Gott und wahrer Mensch, enthüllt.
Wer Jesus – wie Zachäus – aus nächster Nähe sehen will, wird hier eine zugleich einfache und theologisch rigorose Ausführung finden.
Die Ausgewogenheit zwischen der göttlichen und der menschlichen Dimension des Mysteriums der Fleischwerdung bleibt – im Licht des Pascha – gewahrt, ohne jegliche Konzession an die gerade moderne Ideologie oder allzu leichte Gefühlsduseleien.
Es genügt, die auf Maria bezogenen Evangeliumstexte zu lesen, um den Geist Johannes’ zu erfassen, von dem diese Seiten inspiriert sind, und dem Verfasser danken zu wollen für sein Zeugnis – ein Zeugnis wie das von dem, der seinen Kopf an die Schulter des Herrn legte.


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