Aus Wer betet, wird gerettet...

Vorwort



von Aloysius Jin Luxian Bischof von Shanghai


„Wer betet, hat keine Angst; wer betet, ist nie allein; wer betet, wird gerettet.“ Mit diesem Ausspruch rief Papst Benedikt XVI. im Juli vergangenen Jahres bei der Mittwochsaudienz auf dem Petersplatz der Kirche wieder jene Worte ins Gedächtnis, nach denen das Büchlein mit den Gebeten benannt ist, die die Christen schon seit Jahrhunderten beten.
Seit einigen Jahren dient dieses Büchlein Hunderttausenden Christen auf der ganzen Welt als einfaches und doch konkretes Werkzeug auf dem Weg des Glaubens, den sie empfangen haben. Nach dem Erscheinen der chinesischsprachigen Ausgabe können nun auch viele Katholiken Chinas in den Genuss dieses wertvollen Büchleins kommen, das den Christen ein so großer Trost im Alltag ist. Es enthält die einfachsten Gebete, mit denen sich die Christen hoffnungs- und vertrauensvoll an Jesus, Maria, den heiligen Josef und andere Heilige wenden können, um ihnen ihre Erwartungen anzuvertrauen und in Zeiten der Prüfung bei ihnen Trost und Geborgenheit zu finden. Es enthält auch Worte des Dankes für große und kleine Gaben, und einen Leitfaden für ein gutes Sündenbekenntnis, damit wir vom Herrn Vergebung erlangen können.
Das tägliche Sprechen dieser Gebete ist auch ein inniges und ehrliches Zeichen für die Gemeinschaft mit der Kirche von Rom, die auf dem Martyrium der Apostel Petrus und Paulus gründet. Wenn wir aus derselben Quelle der Gnade schöpfen, dieselben Sakramente und Gebete haben, kann in der Welt die Gemeinschaft aller Kinder der Kirche in demselben Glauben erblühen, den schon die Apostel hatten. Aus diesem Grund wurde die Gemeinschaft mit der Kirche von Rom auch schon im Altertum durch den Umstand ausgedrückt und bestätigt, dass man dieselben Gebetsformeln sprach.
Ich bin mir sicher, dass viele meiner Landsleute sehr erfreut sein werden und dieses einfache und doch so schöne Geschenk zu schätzen wissen. Wie viele Male haben die Katholiken Chinas doch die sanfte, entwaffnende Kraft dieser einfachen Gebete und Frömmigkeitsformen kennenlernen dürfen! Diese Erfahrung haben auch viele Menschen unserer Zeit gemacht, auch wir Älteren: in den Wechselfällen des Lebens auf unserer Welt hat sie der Herr in der Verheißung seines Heils durch den Schatz der Gebete bewahrt, die wir schon als Kinder gelernt haben und die jeder sprechen kann, immer und ganz gleich, wo er sich auch befindet.
Ich hoffe, dass nun dank dieses Büchleins auch viele junge Menschen im heutigen China in den Genuss des Gnadenlebens kommen können, das Paulus im ersten Brief an Timotheus beschreibt. Papst Benedikt XVI. hat ihn in seinem Brief an die chinesischen Katholiken zitiert: „Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können. Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2, 1-4).


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