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Aus Nr.06/07 - 2006


KIRCHE.

Martini und die Frage Jesu


Carlo Maria Martini in Jerusalem.

Carlo Maria Martini in Jerusalem.

Hier ein Auszug aus einem Artikel von Arrigo Levi (la Stampa, 11. Juni): „Der Glaube Carlo Maria Martinis ist umso überzeugender, je mehr er von Mysterium durchdrungen ist. Er weiß, daß der Glaube, Glaube an Gott oder Glaube an den Menschen, in einem jeden Moment nur eine empfangene Gnade ist, ein Geschenk von unbekannter Seite, mächtig, aber zerbrechlich. Bei unserem in Florenz geführten Gespräch hatte er an ‚einen geheimnisvollen Satz Jesu‘ erinnert, ‚der sich fragt: wird der Menschensohn, wenn er zurückkehrt, auf der Erde den Glauben vorfinden?‘. Das ist, wie er mir sagte ‚keine rhetorische Frage, sondern eine richtige Frage, und Jesus stellt sie sich‘. Wird der Glaube den Absurditäten widerstehen, die die Freiheit des Menschen in der Welt entstehen läßt?“. Am Schluß des Artikels steht eine Überlegung Martinis zu dieser Frage zu lesen: „‚Ich stelle die Frage, wage aber nicht, sie zu beantworten. Hier in Jerusalem beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem Gebet um Fürbitte: ich denke nicht über die Ereignisse nach, sondern bete darüber‘.“




KIRCHE

Ruini und die Kindstaufe


Baptisterium von St. Johann im Lateran.

Baptisterium von St. Johann im Lateran.

„Kindern von Paaren, die die Vorschriften der Kirche nicht respektieren, darf die Taufe nicht verweigert werden. So Kardinal Camillo Ruini, der die Praxis verurteilte, ‚Kinder von nicht regulären Familien oder Paaren, die keine Garantie geben, ihren Kindern eine christliche Erziehung zukommen zu lassen, nicht zur Taufe zuzulassen.‘ Ein derartiges Vorgehen definierte er als ‚pastoral gesehen destruktive Versuchung, die jedoch bei einer gewissen Gruppe des römischen Klerus durchaus besteht‘.“ So die Synthese des Beitrags von Kardinal Ruini beim Weltfamilientag in Valencia (Corriere della Sera, 8. Juli).


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