Rubriken
Aus Nr.06/07 - 2006


KIRCHE.

Der Papst und die Kirchenmusik


Der Papst mit Domenico Bartolucci.

Der Papst mit Domenico Bartolucci.

Am 24. Juni gab Maestro Domenico Bartolucci, 1956 von Pius XII. zum Domkapellmeister ernannt (am 29. Mai 1997 wurde Maestro und Orchesterleiter Giuseppe Liberto sein Nachfolger), in der Sixtinischen Kapelle ein Konzert zu Ehren von Papst Benedikt XVI. Dabei wurden nicht nur Werke von Giovanni Pierluigi da Palestrina zum Besten gegeben, sondern auch Kompositionen aus der Feder von Mons. Bartolucci, darunter ein Oremus pro Pontifice, das anlässlich der Wahl von Papst Ratzinger entstanden war. Im Osservatore Romano vom 26./27. Juni stand die Ansprache des Papstes zu lesen, der dem Maestro für dieses „besondere Geschenk“ dankte und meinte: „Alle Stücke, die wir gehört haben, und vor allem ihre Zusammenstellung, in der eine Parallele gezogen wird zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert, bekräftigen gemeinsam die Überzeugung, daß die polyphone Kirchenmusik – vor allem die der sogenannten ‚römischen Schule‘ – ein Erbe darstellt, das sorgfältig bewahrt, am Leben erhalten und bekannt gemacht werden muß: nicht nur zum Nutzen der Fachleute und derer, die sich für ihre Pflege einsetzen, sondern der ganzen kirchlichen Gemeinschaft, für die sie einen unschätzbaren geistlichen, künstlerischen und kulturellen Reichtum darstellt. [...]. Ein echtes ‚Aggiornamento‘ der Kirchenmusik kann nur auf den Spuren der großen Tradition der Vergangenheit [...] stattfinden.“




30Tage in der welt


Tarcisio Bertone.

Tarcisio Bertone.

Kurie/1
Ankündigung der Ernennung des neuen Staatssekretärs

Am 22. Juni kündigte das Vatikanische Presseamt an, daß der Heilige Vater gemäß Can. 354 des Kodexes des kanonischen Rechtes das aus Altersgründen eingereichte Rücktrittsgesuch Seiner Eminenz, Kardinal Angelo Sodano, Staatssekretär, angenommen, ihn aber gebeten hätte, bis zum 15. September 2006 im Amt zu bleiben. Am 15 September wird der Heilige Vater dann – so hieß es weiter – Kardinal Tarcisio Bertone, Erzbischof von Genua, zum neuen Staatssekretär ernennen. Ein Anlaß, bei dem der Heilige Vater Leiter und Beamte des Staatssekretariats in Audienz empfangen wird, um Kardinal Angelo Sodano öffentlich für den langen und großzügigen Dienst für das Staatssekretariat zu danken und ihnen den neuen Staatssekretär vorzustellen.
Seine Gründe für die Ernennung von Kardinal Bertone hat der Heilige Vater in einem Brief [datiert vom 22. Juni, tags darauf vom vatikanischen Presseamt bekannt gemacht] an die Katholiken des norditalienischen Bistums erläutert. In Kardinal Bertone vereinten sich seelsorgliche Umsicht und theologische Qualifikation, erklärte der Papst in dem Schreiben. Diese Fähigkeiten, verbunden mit dem wechselseitigen Kennen und Vertrauen aus der gemeinsamen Arbeit in der Kongregation für die Glaubenslehre, seien ausschlaggebend für die Personalentscheidung gewesen. Der Verzicht der Genueser Kirche auf ihren bisherigen Kardinal sei ein großes Opfer, schrieb der Heilige Vater. Er sei jedoch sicher, daß Kardinal Bertone die Verbundenheit mit dem Bistum und seine Gebete für dessen Gläubige auch ad Petri sedem mitbrächte. Aufgrund der treuen und gehorsamen Großzügigkeit der Genueser gegenüber dem Hl. Stuhl wolle er möglichst bald einen Nachfolger für den Bischofssitz ernennen, führte der Papst aus. Außerdem erinnerte er auch daran, daß er durch seinen Namen mit Genua verbunden sei: Benedikt XV. stammte aus der italienischen Hafenstadt.
Der aus Piemont, Isola d’Asti, stammende Sodano, der am 23. November seinen 79. Geburtstag feiert, leitete das vatikanische Staatssekretariat seit dem 1. Dezember 1990. Der Salesianer Kardinal Bertone, ebenfalls aus dem Piemont (aus Romano Canavese, Provinz Turin und Diözese Ivrea), wird am 2. Dezember 72 Jahre alt. Seit Dezember 2002 ist er Erzbischof von Genua. Zuvor war er sieben Jahre lang als Sekretär der Kongregation für die Glaubenslehre unter der Leitung des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger tätig.

Kurie/2
Ankündigung der Ernennung des neuen Leiters des Governatorats der Vatikanstadt

Am 22. Juni gab das vatikanische Presseamt bekannt, daß der Heilige Vater gemäß Canon 354 des kanonischen Kirchenrechts dem Rücktrittsgesuch von Kardinal Edmund Casimir Szoka, Präsident der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt und Leiter des Governatorats der Vatikanstadt stattgibt, ihn aber gebeten habe, noch bis zum 15. September 2006 im Amt zu bleiben. An jenem Tag – eben dem 15. September – werde der Heilige Vater Mons. Giovanni Lajolo, Titularerzbischof von Cesariana und Sekretär der Beziehungen mit den Staaten des Staatssekretariats, zum neuen Präsidenten der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt und Leiter des Governatorats der Vatikanstadt ernennen.
Kardinal Szoka, ein polnischstämmiger Amerikaner, der am 14. September 79 Jahre alt wird, leitete die Päpstliche Kommission für den Staat der Vatikanstadt seit 1997. Erzbischof Lajolo, aus dem piemontesischen Novara, der am 3. Januar seinen 71. Geburtstag feiern konnte, ist seit Oktober 2003 vatikanischer „Außenminister“; zuvor war er acht Jahre lang Apostolischer Nuntius in Deutschland .


Kardinäle
Kardinal Swiatek zurückgetreten

Am 14. Juni wurde dem Rücktrittsgesuch von Kardinal Kazimierz Swiatek stattgegeben. Swiatek, der im Oktober seinen 92. Geburtstag feiern kann, war Erzbischof von Minsk-Mohilev in Weißrußland. Der Name seines Nachfolgers wurde zwar noch nicht bekanntgegeben, sein Weihbischof Antoni Dziemianko aber zum Apostolischen Administrator des freigewordenen Sitzes ernannt.


Nahost
Luzzatto: einem Fundamentalismus ja keinen anderen entgegensetzen

„Man riskiert die Katastrophe; man hätte der Hamas keine bessere Lektion erteilen können als die, die halbe Regierung zu verhaften. Man darf einem Fundamentalismus keinen anderen Fundamentalismus entgegensetzen“. So Amos Luzzatto, ehemaliger Präsident der Union der jüdischen Gemeinden Italiens, in einem Interview vom 2. Juli in der Repubblica zu der Krise, die in Nahost von der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Shalit ausgelöst wurde.

Italien
Seccia neuer Bischof von Teramo-Atri

Am 24. Juni wurde Michele Seccia zum Bischof von Teramo-Atri ernannt. Der aus Barletta stammende 55Jährige empfing 1977 die Priesterweihe. Seccia wurde 1997 Bischof von San Severo in Apulien.


Diplomatie/1
Neuer Botschafter Uruguays beim Hl. Stuhl

Am 30. Juni überreichte der neue Botschafter Uruguays beim Hl. Stuhl dem Papst sein Beglaubigungsschreiben. Es handelt sich um Mario Juan Bosco Cayota Zappettini. Der 70Jährige war in der Vergangenheit an der Theologischen Fakultät „Monsignor Mariano Soler“ von Montevideo als Dozent für Geschichte und Philosophie und als Präsident der christdemokratischen Partei tätig.

Diplomatie/2
Der Leiter der EU-Delegation beim Hl. Stuhl

Am 24. Juni empfing der Papst Botschafter Luis Miguel Leitao Ritto als Leiter der Delegation der Kommission der europäischen Gemeinschaften beim Hl. Stuhl. Der 62jährige Portugiese ist seit 2004 Ständiger Repräsentant der EU bei der FAO in Rom.

Ökumenische Studientagungen
Nikolaus Cabasilas und die russischen Missionen im Kloster von Bose

Vom 14.-20. September 2006 wird im Kloster von Bose (Magnano, Provinz Biella) die 14. internationale ökumenische Studientagung orthodoxer Spiritualität stattfinden. Organisiert wurde sie unter der Schirmherrschaft des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel und des Patriarchats Moskau. Dieses Jahr wird sich die 1. Sitzung (14.-16. September) mit der Gestalt Nikolaus’ Cabasilas (14. Jh.) befassen, mit besonderem Augenmerk auf seinem Werk Commento alla divina Liturgia. Die 2. Sitzung (18.-20. September) wird der Verkündigung des Evangeliums gewidmet sein, die hauptsächlich dank der Missionen der russisch-orthodoxen Kirche in den immensen Gebieten Siberiens, bis nach China und Japan, seit dem Mittelalter bis in unsere Zeit, erfolgen konnte.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Tel. +39 015 679 185
e-mail: convegni@monasterodibose.it


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