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Aus Nr.09 - 2006


IRAK

Für viele schlimmer als zu ZeitenSaddams


Folter im Irak

Folter im Irak

„‚Die Folter ist im Irak eine weit verbreitete Praxis.‘ ‚Die Situation ist so negativ, daß sie viele Menschen schlimmer als zu Zeiten Saddams empfinden,‘ erklärte Manfred Nowak, UNO-Experte in Sachen Folter, gestern in Genf“ (La Repubblica am 22. September).





30TAGE IN KIRCHE UND WELT


Benedikt XVI. und Tarcisio Bertone

Benedikt XVI. und Tarcisio Bertone

Papst/1
„Mutig beginnen wir gemeinsam unseren Weg “

Am 18. September empfing der Papst den neuernannten Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone und seine Familienangehörigen in Audienz. Hier die bei diesem Anlaß vom Heiligen Vater aus dem Stehgreif gehaltene Ansprache, die am 20. September vom Osservatore Romano veröffentlicht wurde: „Ich freue mich, den neuen Staatssekretär und seine ganze Familie hier noch einmal öffentlich zu begrüßen. Wir haben uns kennengelernt, als Seine Eminenz Konsultor der Kongregation für die Glaubenslehre war. Er hat mir sehr geholfen bei einigen schwierigen Gesprächen, die wir 1988 zu führen hatten.
Als dann der liebe Erzbischof Bovone an die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse wechselte, mußte nach einem neuen Sekretär für die Kongregation für die Glaubenslehre gesucht werden. Und ich mußte nicht lange überlegen, denn die Erinnerungen an die gemeinsame Arbeit waren noch so lebendig, daß ich verstanden habe, daß der Herr mir bereits den Nachfolger gezeigt hatte. Und es folgten sehr schöne Jahre der Zusammenarbeit in der Glaubenskongregation. Der hl. Eusebius von Vercelli war stets präsent; ich weiß nicht, ob auch heute diese Präsenz weiterhin da ist, um ‚den Glauben zu behüten‘. Wir haben getan, was wir konnten. Ich hatte die Möglichkeit, Vercelli zu sehen und diese schöne Erzdiözese kennenzulernen. Damals hatte Kardinal Bertone, als er an die Kongregation kam, den Purpur, den er in Vercelli gehabt hatte, ‚verloren‘. Als er dann nach Genua ging, kehrte der Purpur zurück, und er hatte auch Gelegenheit, die Schönheit Genuas zu sehen.
Dann rückte für einige Kurienkardinäle, die im Jahre 1927 geboren waren, der Zeitpunkt ihres Rücktritts näher. Und so habe ich wieder an die Jahre gemeinsamer Arbeit zurückgedacht, und der Herr hat mir diese Gnade des ‚Ja‘ Seiner Eminenz gewährt.
Mutig beginnen wir gemeinsam unseren Weg. Ich freue mich zu sehen, daß er von einer starken Familie unterstützt wird. Beste Wünsche euch allen!“.


Papst/2
Ermordung der Schwester sei „Samen für neue Christen“ inmitten der Gewalt auf dieser Welt

Zur Ermordung von Sr. Leonella Sgorbati, der Consolata-Missionarin, die am 17. September in Mogadischu, Somalia, ermordet wurde, schickte der Heilige Vater durch Staatssekretär Tarcisio Bertone ein Beileidstelegramm. Darin betont er, dass das Lebensopfer der Schwester den Glauben stärke, da das Blut der Märtyrer der Samen für neue Christen sei. Der Papst ermutigte die in der Mission tätigen Bischöfe zu einem ehrlichen und offenen Dialog. Ziel sei der gemeinsame Aufbau einer solidarischen Gesellschaft.


Kardinäle/1
Willebrands verstorben. Nur noch 116 wahlberechtigte Kardinäle

Zwischen August und September konnten vier Kardinäle ihren achtzigsten Geburtstag feiern: Kardinal Agostino Cacciavillan, emeritierter Präsident der APSA, Marian Jaworski, Erzbischof von Lemberg der Lateiner, Jean-Marie Lustiger, emeritierter Erzbischof von Paris, und Ricardo María Carles Gordó, emeritierter Erzbischof von Barcelona. Am 2. August verstarb der holländische Kardinal Johannes Willebrands, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen. Am 25. September setzte sich das Kardinalskollegium aus 190 Kardinälen zusammen, 116 davon Wähler.


Kardinäle/2
Erzbischof von Kampala zurückgetreten

Am 19. August wurde dem Rücktrittsgesuch von Kardinal Emmanuel Wamala, Erzbischof von Kampala in Uganda, stattgegeben. Wamala kann im Dezember seinen achtzigsten Geburtstag feiern. Die Wahl seines Nachfolgers fiel auf den 53jährigen Cyprian Kizito Lwanga, seit 1996 Bischof von Kasana-Luweero.


Hl. Stuhl
Mamberti neuer „Außenminister“

Wie am 22. Juni angekündigt, kam es am 15. September zu Neubesetzungen in den Führungsstellen des Staatssekretariats und des Governatorats der Vatikanstadt. Im Staatssekretariat wurde Kardinal Tarcisio Bertone Nachfolger von Kardinal Angelo Sodano, im Governatorat nahm Erzbischof Giovanni Lajolo den Platz von Edmund Casimir Szoka ein.
Am 15. September erfolgte auch die Bekanntgabe des neuen Sekretärs für die Beziehungen mit den Staaten und Nachfolger Lajolas: es handelt sich um den Franzosen Dominique Mamberti. Der in Marakesch als Sohn einer korsischen Familie geborene 54Jährige wurde 1981 für die Diözese Ajaccio zum Priester geweiht und steht seit 1986 im diplomatischen Dienst des Vatikan. Mamberti war Erzbischof und Apostolischer Nuntius im Sudan, seit 2002 Apostolischer Delegat in Somalia, seit 2004 auch Nuntius in Eritrea. Stationen seiner Laufbahn waren die Päpstlichen Vertretungen in Algerien, Chile, UNO-Sitz New York, Libanon sowie die Zweite Sektion des Staatssekretariats.


Vatikan
Neuer Direktor der Vatikanischen Sternwarte

Am 19. September wurde die Ernennung des neuen Direktors der Vatikanischen Sternwarte bekanntgegeben. Es handelt sich um den argentinischen Jesuiten José Gabriel Funes, bereits Mitglied der Sternwarte.


Italien
Rücktritt des Bischofs von Isernia. Bagnasco in Genua. Renna in San Severo

Am 5. August wurde das Rücktrittsgesuch von Mons. Andrea Gemma, der im Juni seinen 75. Geburtstag feiern konnte, angenommen. Der Name des neuen Bischofs von Isernia-Venafro wurde noch nicht bekannt gegeben.
Am 29. August erfolgte die Ankündigung der Ernennung des neuen Erzbischofs von Genua. Es handelt sich um den aus Genua stammenden Mons. Angelo Bagnasco. Der 63Jährige empfing 1966 die Priesterweihe, wurde 1998 Bischof von Pesaro, im Jahr 2000 Erzbischof dieses Sitzes und 2003 Militärbischof für Italien.
Am 2. September wurde der 65jährige Karmeliter Lucio Angelo Renna, seit 1999 Bischof von Avezzano, an die Leitung der Diözese San Severo in Apulien versetzt, jene Region, in der er zuhause ist.


Diplomatie/1
Green Nuntius in Südafrika

Am 17. August wurde James Patrick Green zum Erzbischof und Apostolischen Nuntius in Südafrika und Namibia und zum Apostolischen Delegaten in Botswana ernannt. Der aus Philadelphia stammende 56jährige Green, seit 1976 Priester, trat 1987 in den diplomatischen Dienst des Vatikan. Stationen seiner Laufbahn waren: Papua Neu-Guinea, Korea, Niederlande, Spanien, Skandinavien, Taiwan und, zuletzt, die Erste Sektion des Staatssekretariats. Am 6. September wurde Green auch zum Nuntius in Lesotho und am 23. September in Swasiland ernannt.


Diplomatie/2
Neue Botschafter Chiles, Sloweniens und Österreichs beim Hl. Stuhl

Am 8. September überreichte der neue Repräsentant Chiles beim Hl. Stuhl sein Akkreditierungsschreiben. Es handelt sich um den 58jährigen Pedro Pablo Cabrera Gaete, Karrierediplomat, in der Vergangenheit bereits Botschafter in Großbritannien, Rußland und China.
Am 16. September war der neue Botschafter Sloweniens an der Reihe: Ivan Rebernik, 67 Jahre, von 1988 bis 2004 Direktor des Katalogs der Drucke der Apostolischen Vatikanischen Bibliothek.
Am 18. September wurde der Vertreter Österreichs vorstellig: der 58jährige Martin Bolldorf ist Karrierediplomat und war bereits Botschafter in der Slowakei.


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