Rubriken
Aus Nr.05 - 2003


JUBIULÄEN

Pontifikat von Papst Wojtyla drittlängstes in der Geschichte nach Petrus


Seit dem 30. April ist das Pontifikat von Johannes Paul II. das drittlängste in der Geschichte. Dieses Pontifikat, das nun schon 24 Jahre, sechs Monate und acht Tage dauert, hat somit das von Pius VI. übertroffen. Nur Pius IX. und Leo XIII. waren noch länger an der Leitung der Kirche. Bis jetzt zumindest.
ýn der Zwischenzeit laufen die Vorbereitungen für den 25. Jahrestag der Wahl von Papst Wojtyla – am 16. Oktober – auf Hochtouren. In Anbetracht dieses kurz bevorstehenden Datums ist für Sonntag, 19., bereits die Heiligsprechungszeremonie für Mutter Theresa und die Feier des Weltmissionssonntags vorgesehen. Es wird auch gemunkelt, daß vom 15. bis zum 19. Oktober alle Kardinäle des Kardinalskollegiums in der Ewigen Stadt zusammenkommen werden, um den Papst zu feiern.
Man kann also zu recht sagen, daß 2003 ein Jahr voller Jubiläen und „päpstlicher“ Jahrestage ist. So jährt sich beispielsweise auch der 25. Todestag von Paul VI. (6. August 1978), die Wahl und der Tod von Johannes Paul I. (26. August und 28. September). Oder der 40. Todestag des sel. Johannes XXIII. (3. Juni 1963) und die Wahl von Papst Montini (21. Juni 1903). Aber auch der 45. Todestag von Pius XII. (9. Oktober 1958) und die Wahl von Angelo Maria Roncalli zum Papst (28. Oktober); und schließlich der 100. Todestag von Leo XIII. (20. Juli) und die Wahl des hl. Pius X. (4. August).
Und wenn man noch weiter in der Zeit zurückgeht, kann man feststellen, daß sich 2003 auch Jahrestage anderer illustrer, manchmal auch umstrittener, Nachfolger des Petrus jähren. So der 500. Todestag von Alexander VI. Borgia (18. August 1503) und die Wahl von Julius II. della Rovere (26. November 1503), der 700. Todestag von Bonifatius VIII. Caetani (11. Oktober 1303) sowie der 1000. von Silvester




SODANO

Der Papst hofft, Castro möge das kubanische Volk neuen Horizonten der Demokratie zuführen und die Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte respektieren









Am 30. April gab Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano, der im Rahmen der internationalen Studientagung der „Fokolarini“ in Castel Gandolfo von den anwesenden Journalisten interviewt wurde, einige Stellungnahmen zu Kuba ab. Wo zwischen Ende März und Anfang April 78 Dissidenten, die der „Verschwörung mit amerikanischen Diplomaten“ angeklagt waren, der Prozess gemacht und drei Männer hingerichtet wurden, die versucht hatten, eine Passagierfähre zu entführen.
Vier Tage zuvor, am 26. April, hatte das Presseamt des Hl. Stuhls einen Brief Sodanos an Fidel Castro öffentlich gemacht, in dem er betonte, welch „tiefen Schmerz“ dem Papst diese drei Todesurteile und die „zahlreichen kubanischen Bürgern auferlegten Strafen“ (wohlgemerkt: der Hl. Stuhl spricht von „Bürgern“; nicht von „Dissidenten“) bereiteten, und den líder máximo um eine „bedeutungsvolle Geste der Milde mit den Verurteilten“ bat. Der Brief, den Kardinal Sodano im Namen des Papstes geschrieben hat, trägt das Datum des 13. April, Palmsonntag. Dem kubanischen Botschafter beim Hl. Stuhl wurde er am 16. April übergeben.
Im Lauf des Interviews mit den Journalisten in Castel Gandolfo meinte Sodano – wie la Repubblica am 1. Mai berichtete –: „Im Leben muß man alles tun, damit die Leute die Möglichkeit haben, aus ihrem selbstgebauten Gefängnis auszubrechen. [...] Die große Hoffnung, die der Papst und auch ich persönlich nähren ist die, daß er das kubanische Volk neuen Horizonten der Demokratie zuführen möge unter Achtung der Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte.“ Auf die Frage, ob der Papst von der „Welle von Repressalien“ enttäuscht sei, von denen Kuba in der letzten Zeit in Mitleidenschaft gezogen worden war, meinte er: „Natürlich waren diese jüngsten Ereignisse, die drei Hinrichtungen und die harten Gerichtsurteile eine große Enttäuschung für den Papst und viele freie Völker der Welt,“ meinte Sodano. „Der Papst brachte seine Verblüffung und sein tiefes Bedauern zum Ausdruck und hofft nun, daß man zumindest bei den Gefangenen Milde walten läßt. Aber wir werden den Dialog auch weiter vorantreiben.“ „In allen Menschen gibt es eine Basis, auf der ein Dialog möglich ist,“ fuhr Sodano fort. „Das war auch die Linie, die Paul VI. mit den Mächtigen Westeuropas verfolgte, als keine Hoffnung für einen Dialog zu bestehen schien, und das ist auch die Methode, nach der Johannes Paul II. verfährt.“





Kurznachrichten


Ostern
„Christus ist auferstanden“.
Die Osterwünsche
Igor Mans an den Chefredakteur von Avvenire

In la Stampa vom Samstag, 19. April, erschien auf der Titelseite ein interessanter Kommentar über den Kreuzweg des Papstes. Aus der Feder von Igor Man. Hier breite Auszüge daraus: „Via Crucis, letzte Station, die 14.: Jesus wird ins Grab gelegt. Auf dem von Alter und Traurigkeit gezeichneten Gesicht des Papstes ist unvermutet der Anflug eines Lächelns zu erkennen. Das Kolosseum wird von den fernen Flammen von Fackeln erleuchtet. Die fast schon atemlose Stille des besorgten Volkes begleitet den mit sichtlicher Mühe voranschreitenden Papst, den alle Welt als jenen athletischen Mann in Erinnerung hat, dessen Appelle mit lautstarker Stimme erschallten (‚fürchtet euch nicht‘). Und nun, in dieser lauen römischen Nacht, beschreitet dieser Mann, der nicht müde wird, die Welt zu bereisen, damit das Evangelium nicht nur Hoffnung, sondern Gewißheit bedeutet, langsam und nur mit Mühe den Kreuzweg. Wie ein alter Intercity, der an jeder Station anhält, weil da immer jemand ist, der wartet. [...] ‚Das Pontifikat Wojtylas ist ein Pontifikat der Zeichen,‘ hat der Spanier Navarro-Valls einmal gesagt. Wenn das Zeichen die Enthüllung des Symbols ist, ist das Kreuz für die Christen das Symbol der Liebe, des Heils. Hier finden wir vielleicht die Erklärung für dieses Lächeln (das kaum mehr ist als der Anflug eines Lächelns). Er, der postmoderne Prophet, ist, wie alle Propheten, einer der ‚weiß.‘ Er hat tausend Apokalypsen kennengelernt, ‚weiß‘ gewiß, daß Christus nie gestorben ist. ‚Wen sucht ihr? Er ist nicht tot‘, sagt der Engel dem, der sich abmüht, nach der sterblichen Hülle Jesu von Nazareth zu suchen. Für andere ist das Kreuz nur eine Qual, die erniedrigendste, für den Christen aber gehört es zu derselben tröstenden Symbolik wie die Treppe, die zum Paradies führt und der Baum des Lebens, der in guter Erde wurzelt. Genau wie das Ei in seiner robusten Zerbrechlichkeit für das Neuwerden der Schöpfung bürgt. Es gibt manche Länder auf dieser Welt, wo Jesus, der aufersteht, indem er den Stein des Grabes durchbricht, mit dem Küken verglichen wird, das das Ei aufbricht. Weiß, so weiß wie die Reinheit, ist die Gabe, die der mutige Galiläer, Sohn Gottes, uns durch sich selbst gibt, indem er uns das Licht schenkt. Er, Sol novus in der Dunkelheit in uns. Bruder und Gefährte auch für den, der nicht an ihn glaubt.“
Am Sonntag, den 20. April, stand im Editorial von Avvenire eine beachtliche Würdigung Igor Mans zu lesen. Verantwortlich zeichnete Dino Boffo: „Mein geschätzter Kollege Igor Man und ich haben uns gestern frohe Ostern gewünscht. ‚Christus ist auferstanden‘, sagte er zu mir. Ich war einen Moment lang verblüfft. Was für eine Nachricht! Ich war versucht, ihm – so als müßte ich mich verteidigen – eine schlagfertige Antwort zu geben. Doch in Wahrheit hatte ich fast sofort erfaßt, daß dieser hartgesottene Journalist nichts anderes tat, als mich auf die richtige Spur zu bringen. Indem er mir einen Tip gab für die Chronik dieser Tage.“ Nachdem erklärt wurde, was es mit diesem Ausspruch auf sich hat („Er ist wirklich auferstanden“ lautete die Antwort, die der kleine Igor auf Wunsch seiner Mutter auf die Osterwünsche geben mußte. Das war ihre Art und Weise, einander Frohe Ostern zu wünschen“), wurden in dem Artikel der irakische Konflikt und die Spaltungen, die dieserýin der westlichen Welt ausgelöst hat, angesprochen. Und nach einer neuerlichen klaren Absage an den Krieg, hieß es abschließend: „Zum Glück ist wieder Ostern. Niemals schien uns dieses Fest mehr im richtigen Moment gekommen als heute. Es möge uns die Augen für die Realität öffnen. Uns wirklich zu Realisten werden lassen.“
FUNDAMENTALISTEN/1
Brzezinski und der Präventivkrieg

„Daß die Theorie des Präventivkrieges aus der Ecke von Bushs Falken kommt, ist eine Schein-Wahrheit. Bereits 1994, unter der Administration Clinton, behauptete dessen Ratgeber Brzezinski, daß ‚die Vereinigten Staaten erst dann die Initiative ergreifen würden, wenn ihre Interessen auf dem Spiel stehen‘ – was zeigt, daß der Präventivkrieg Teil eines strategischen Denkens ist. Geäußert hat Brzezinski diese Gedanken in einem Paolo Garimberti, stellvertretender Chefredakteur der Repubblica und damaliger Moderator eines Programms von Giovanni Minoli, Format, gegebenen Interview.“ So faßte il manifesto vom 3. April eine Folge der Fernsehsendung La storia siamo noi zusammen, die tags zuvor ausgestrahlt worden war.


FUNDAMENTalisten/2
Die amerikanische Rechte und der McCarthyismus

Am 6. Mai erschien in la Repubblica ein von Vittorio Zucconi gezeichneter informativer Artikel über den McCarthyismus, jene zu trauriger Berühmtheit gelangten antikommunistischen Repressalien, die der republikanische Senator Joseph McCarthy Mitte der Fünfzigerjahre in den USA ausgelöst hatte. Der Artikel endet wie folgt: „Aber der McCarthyismus kam dann wirklich zum Stillstand, als seine eigene Partei, die respektable Rechte, und der damals amtierende Präsident, Eisenhower, beschlossen, daß es mit diesem Wahnsinn genug sein mußte. Die Republikaner setzten dem Ganzen schließlich mit einer Zensurmotion ein Ende.“


Liturgie
Messe des hl. Pius V. in Santa Maria Maggiore

Zum ersten Mal seit der Liturgiereform wird ein Kardinal in einer Patriarchalbasilika der Ewigen Stadt eine Messe nach dem Ritus des hl. Pius V. feiern. Der für Samstag, den 24. Mai, vorgesehene Ritus, wird in Santa Maria Maggiore von dem kolumbianischen Kardinal Darío Castrillón Hoyos, Präfekt der Kongregation für den Klerus und Präsident der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“, gefeiert werden.
Irland
Martin Koadjutor
in Dublin

Am 3. Mai wurde Erzbischof Diarmuid Martin, 58, zum Koadjutor mit Recht auf Nachfolge des 77jährigen Kardinals von Dublin, Desmond Connell, ernannt. Der aus Dublin stammende Martin wurde 1969 zum Priester geweiht und kam sieben Jahre später an die Römische Kurie. Er war im Päpstlichen Rat für die Familie und dann in dem für Gerechtigkeit und Frieden tätig, und zwar zunächst als Untersekretär (1986-1994), dann als Sekretär (1994-2001). Im Rahmen letzterer Tätigkeit nahm er auch als Delegationsleiter und beigefügter Delegationsleiter an zahlreichen internationalen Konferenzen der Vereinten Nationen teil. Martin wurde 1998 zum Bischof ernannt und war seit Janaur 2001 als Ständiger Beobachter des Hl. Stuhls beim UNO-Sitz in Genf tätig.


Polen
Mazur (bereits ausgewiesener Bischof von Russland) für Elk ernannt
Am 17. April, Gründonnerstag, wurde die Ernennung des Steyler-Missionars Jerzy Mazur, 50, zum Bischof von Elk in Polen bekanntgegeben. Mazur ist jener Bischof, der im April vergangenen Jahres aus Rußland ausgewiesen worden war, wo er Bischof der neu ernannten Diözese St. Josef in Irkutsk war. Mit der Leitung dieser Diözese hat der Hl. Stuhl am 17. April Cyryl Klimowicz betraut. Der 51jährige Klimowicz stammt aus Kasachstan, wurde 1980 in Polen zum Priester geweiht, war seit 1990 Pfarrer in Weißrußland und von 1999 an Weihbischof der Erzdiözese Minsk-Mohilev (ebenfalls in Weißrußland).


Italien
Guerrini Bischof
von Saluzzo

Am 16. April wurde Msgr. Giuseppe Guerrini zum Bischof von Saluzzo ernannt. Der 62jährige, aus dem italienischen Cuneo stammende Guerrini empfing 1964 die Priesterweihe. Er war bereits Vizerektor des Seminars von Cuneo und seit 1983 Vikar des Diözesangerichts.


Mexiko
Weihbischof in Chiapas

Am 30. April wurde ein Weihbischof für die Diözese San Cristóbal de Las Casas ernannt, im mexikanischen Staat Chiapas. Sein Name ist Enrique Díaz Díaz. Der 51Jährige ist seit 2000 Bischofsvikar der Erzdiözese Morelia.


Vietnam
Apostolischer Verwalter in Hanoi

Am 26. April ernannte der Hl. Stuhl einen Apostolischen Verwalter für die Erzdiözese Hanoi, die 1994 von dem 84jährigen Kardinal Paul Joseph Pham Dình Tung in der vietnamesischen Hauptstadt errichtet worden war. Das Amt des Apostolischen Verwalters wurde Msgr. Joseph Ngô Quang Kiêt übertragen. Der 51Jährige ist seit 1999 Bischof von Lang Són und Cao Bang.


Diplomatie/1
De Villepin beim Papst, Bolton bei Tauran
und Ruini

Am 4. April wurde der französische Außenminister Dominique de Villepin von Johannes Paul II. in Audienz empfangen. Danach folgte eine Unterhaltung mit Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano und Dominiques vatikanischem „Kollegen“, dem französischen Erzbischof Jean-Louis Tauran.
Am 9. April wurde der aus Baltimore stammende Katholik John R. Bolton, Untersekretär des US State Departments mit Vollmacht für Waffenkontrolle und Überwachung der internationalen Sicherheit, im Vatikan von Erzbischof Jean-Louis Tauran empfangen. Dort traf er den amerikanischen Kurienkardinal James F. Stafford (ebenfalls aus Baltimore) sowie Kardinal Camillo Ruini, Präsident der italienischen Bischofskonferenz CEI und Vikar des Papstes für die Diözese Rom.
Diplomatie/2
Neue Nuntien auf dem Balkan, in Ungarn
und Argentinien

Am 9. April wurde der spanische Erzbischof Santos Abril y Castelló zum Nuntius in Slowenien und Bosnien-Herzegowina ernannt. Der 68Jährige, der seit 1967 in der Vatikandiplomatie tätig ist, arbeitete bereits in Pakistan, der Türkei und im Staatssekretariat. Abril y Castelló wurde 1985 zum Erzbischof ernannt. Die Stationen seiner Laufbahn heißen: Bolivien (1985-89), Kamerun, Gabun und Äquatorial-Guinea (1989-96), Bundesrepublik Jugoslawien (1996-2000), sowie Argentinien (seit 2000). Am 12. April wurde Abril y Castelló auch zum Nuntius in Mazedonien ernannt.
Ebenfalls am 9. April wurde der polnische Erzbischof Juliusz Janusz zum Nuntius in Ugarn ernannt. Der 59Jährige trat 1973 in den diplomatischen Dienst des Vatikan. Die Stationen seiner Laufbahn heißen: Thailand, Skandinavien, Deutschland, Brasilien, Niederlande und Ungarn. Im Jahr 1992 war seine Ernennung zum Geschäftsträger in China (Taiwan) erfolgt, drei Jahre später wurde er zum Erzbischof und Nuntius in Ruanda ernannt. Von 1998 an war er Nuntius in Mosambik.
Am 26. April wurde der 61jährige Erzbischof Adriano Bernardini aus der Provinz Pesaro zum Nuntius in Argentinien ernannt. Die Stationen seiner 1973 in der Diplomatie des Hl. Stuhls begonnenen Laufbahn heißen: Pakistan, Angola, Japan, Venezuela und Spanien. 1989 wurde er zum Geschäftsträger in China (Taiwan) ernannt, drei Jahre später zum Erzbischof und Nuntius in Bangladesh. Von 1999 an war er Nuntius in Thailand, Singapur und Kambodscha, sowie apostolischer Delegat in Myanmar, Laos, Malaysia und Brunei.


Diplomatie/3
Neuer tschechischer Botschafter beim Hl. Stuhl

Am 28. April überreichte der neue Botschafter der Tschechischen Republik beim Hl. Stuhl, Pavel Jajtner, sein Beglaubigungsschreiben. Der 56jährige EDV-Ingenieur war bereits in Österreich (1993-1998) und Marokko (1999-2003) als Vertreter seines Landes tätig. Jajtner war in der Vergangenheit auch Abgeordneter der christdemokratischen Partei und Vizepräsident der Nationalversammlung der ehemaligen Tschechoslowakei.




BARI

San Nicola: Glück im Unglück


„Knallende Schüsse, eine Explosion. Getroffene und versenkte Boote wie in einem Videogame, angstvoll zusammengedrängte Menschen wie Flüchtlinge auf Schlauchbooten, Fischerboote, die von den von der Explosion ausgelösten Wellen umgestülpt wurden wie Nußschalen. Ein schrecklicher Augenblick reicht aus, um das Fest für den heiligen Patron in eine Katastrophe zu verwandeln. Fünf zerstörte Boote, siebzig Verletzte, doch zum Glück niemand schwer.“ So der Corriere della Sera am 9. Mai über die unglückseligen Ereignisse (ausgelöst durch inkompetente Handhabung der Feuerwerkskörper) am Fest des hl. Nicola in Bari. Anwesend auch ein „Bevollmächtigter des russischen Präsidenten Wladimir Putin“. „Aber wenige Stunden nach der Panik denken die Baresen schon nicht mehr an die haarscharf an ihnen vorbeigegangene Tragödie und danken dem hl. Nicola für das ‚Wunder‘“, wie es in einem Artikel in der Repubblica heißt. In La Stampa dagegen der Kommentar von Pater Giovanni Matera, Prior der Basilika San Nicola: „Das Fest des hl. Nicola ist ein Fest der Freude und des Glaubens. Das Ganze hätte schlimm ausgehen können. Wir haben eine Gnade erfahren.“





KARDINALSKOLLEGIUM

Kardinäle Carter und Sabattani verstorben







Am 6. April verstarb im Alter von 91 Jahren der kanadische Kardinal Gerald Emmett Carter. Carter, der 1979 von Johannes Paul II. zum Kardinal kreiert worden war, bekleidete von 1978 bis 1990 das Amt des Erzbischofs von Toronto. Am 19. April verstarb, ebenfalls im Alter von 91 Jahren, Aurelio Sabattani, namhafter Kanonist der Römischen Kurie, der 1983 von Johannes Paul II. zum Kardinal kreiert worden war. Er war Präfekt des Gerichts der Apostolischen Signatur (1983-1998) und Erzpriester der vatikanischen Basilika (1983-1991).
Ende April setzte sich das Kardinalskollegium also aus 168 Kardinälen zusammen, von denen 112 wahlberechtigt, 56 über achtzig Jahre alt sind. Nebenbei bemerkt: von den 36 italienischen Kardinälen sind 18 „Wähler“, 18 „Nicht-Wähler.“



Italiano Español English Français Português