Rubriken
Aus Nr.12 - 2003


JOHANNES PAUL II.:

„Meine besten Wünsche an Präsident Jassir Arafat und das gesamte palästinensische Volk“


Die palästinensische Delegation in Audienz beim Papst (10. November 2003).

Die palästinensische Delegation in Audienz beim Papst (10. November 2003).

Am 10. November empfing der Papst eine Delegation der Palästinensischen Befreiungsorganisation in Audienz. Ein Ereignis, über das im Osservatore Romano eingehend berichtet wurde (10.-11. November). Als Titel des Artikels hatte man ein Papst-Zitat gewählt: „Die Christen des Heiligen Landes nehmen in meinem Herzen einen ganz besonderen Platz ein.“ Bei seiner Begrüßung sagte der Papst: „Verehrte Gäste, ich freue mich, Ihre Delegation begrüßen zu können, und bitte Sie, Präsident Jassir Arafat und dem gesamten palästinensischen Volk meine besten Wünsche zu übermitteln. Ich bin zuversichtlich, daß dieser Besuch namhafter palästinensischer Christen beim Hl. Stuhl zu einem besseren Verständnis der Situation der Christen in den palästinensischen Gebieten und der wichtigen Rolle führen wird, die sie beim Vorantreiben der rechtmäßigen Hoffnungen des palästinensischen Volkes spielen können.“





ANGELO SODANO.

Das Recht auf Notwehr darf niemandem verwehrt sein


Angelo Sodano.

Angelo Sodano.

„Die Kirche sagt schon von jeher, daß der Terrorismus gegen den Menschen, daß er antichristlich ist. Alle wissen, daß die Kirche gegen den Terrorismus und gegen den Krieg ist, aber die Kirche lädt auch stets und immer zum Dialog ein." So kommentierte Kardinal Angelo Sodano am Rande einer Begegnung in der Universität Lateranenese das tragische Attentat von Nassirijah. Der vatikanische Staatssekretär schloß seinen Beitrag mit den Worten: „Die Notwehr ist in der Lehre der Kirche, ist Teil des Völkerrechtes, ist von der Charta der Vereinten Nationen anerkannt und darf niemandem verwehrt sein" (Avvenire, 19. November).






Palästinenser klettern über den trennenden Zaun.

Palästinenser klettern über den trennenden Zaun.

Papst/1
Brücken, keine Zäune

Unter diesem Titel faßte der Osservatore Romano vom 17.-18. November einen der dringlichsten Appelle des Papstes um Frieden in Nahost zusammen. „Der Bau eines Zauns zwischen dem palästinensischen und dem israelischen Volk wird von vielen als ein neues Hindernis auf dem Weg zu einem friedlichen Zusammenleben gesehen. In Wahrheit braucht das Heilige Land keine Zäune, sondern Brücken! Ohne Aussöhnung der Seelen kann es keinen Frieden geben." So der Papst beim Angelus vom Sonntag, 16. November.


Papst/2
Dalai Lama zum siebten Mal im Vatikan

Am 28. November empfing der Papst den Dalai Lama in Audienz. Es ist der siebte Besuch des religiösen Oberhaupts bei Johannes Paul II. im Vatikan. Wie schon im Jahr 1996 war die Audienz nicht im Bollettino des Presseamtrs des Hl. Stuhls angekündigt worden und wurde auch nicht im Osservatore Romano veröffentlicht (was dagegen bei den Audienzen von 1980, 1982, 1988 und 1990 sehr wohl der Fall gewesen war). Dieses Mal hatte die lapidare Erklärung des vatikanischen Pressesprechers Joaquìn Navarro-Valls gelautet: „Es handelte sich um einen Höflichkeitsbesuch von rein religiösem Inhalt."
Die Begegnung zwischen dem Papst und dem Dalai Lama am 28. Oktober 1999 war zwar nicht formell öffentlich gemacht worden, dieses Mal stellte die Tageszeitung des Hl. Stuhls aber — auch fotografisch belegt — heraus, daß der Dalai Lama mit dem Papst an der interreligiösen Versammlung teilgenommen hat, die auf dem Petersplatz abgehalten worden war (Thema: An der Schwelle zum 3. Jahrtausend: Kollaboration zwischen den verschiedenen Religionen).


Nahost/1
Tullia Zevi: „Die Diaspora soll Israel manchmal an die Toleranz gemahnen."

„Mir kommt da ein offener Brief wieder in den Sinn, den Primo Levi 1982 zur Zeit des Krieges im Libanon in der Repubblica veröffentlicht hatte. Levi wollte von Israel den Rückzug. Mit großem Interesse hatte er die Rückkehr in das Land der Väter mitverfolgt, die Geburt eines Staates Israel, war selbst dorthin gegangen. Bei dieser Gelegenheit hatte er geschrieben, daß es Momente gibt, in denen die Diaspora den Brüdern Israels die alte Tugend der Toleranz ins Gedächtnis rufen muß. Es ist das Schicksal — nicht die Strafe — der Palästinenser und Israelis, miteinander zu leben." So Tullia Zevi, herausragende Vertreterin der jüdischen Gemeinschaft Italiens in einem Interview (la Repubblica, 22. November).


Nahost/2
Erdogan: „Auch bei Juden und Christen hat es Terroristen gegeben."

„Die Tatsache, daß einige der in diese schrecklichen Attentate verwickelten Terroristen Muslime sind, heißt in keinster Weise, daß der Islam in den Terrorismus verwickelt ist. Es hat christliche Terroristen gegeben, jüdische Terroristen, aber die Werte der drei großen monotheistischen Religionen dürfen nicht mit den Handlungen Einzelner verwechselt werden." So kommentierte der türkische Premier Tayyip Erdogan in einem Interview mit dem Corriere della Sera am 26. November die tragischen Attentate, die sein Vaterland im letzten Monat in Mitleidenschaft gezogen haben.


Kardinäle/1
Tauran zum Archivisten und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche ernannt

Am 24. November wurde der 60jährige Jean-Louis Tauran, seit kurzem Kardinal und von 1990 an vatikanischer „Außenminister", zum Archivisten und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche ernannt. Er tritt in die Fußstapfen des argentinischen Kardinals Jorge Maria Mejía, der am 31. Januar achtzig Jahre alt wurde. Die katholische französische Tageszeitung La Croix stellte die Hypothese auf, die Ernennung sei „provisorischen Charakters... in Erwartung wichtiger Verantwortungen."


Kardinäle/2
Der achtzigste Geburtstag von Shan, Taofinu’u und Clancy

Am 3. Dezember wurde der Jesuit, Kardinal Paul Shan Kuo-hsi, seit 1991 Bischof von Kaohsiung (Taiwan), achtzig Jahre alt. Am 8. Dezember erreichte auch Pio Taofinu’u, emeritierter Erzbischof von Samoa-Apia, dieses Alter. Er war von Paul VI. 1973 zum Kardinal ernannt worden. Am 13. Dezember wurde Edward Bede Clancy, emeritierter Erzbischof von Sydney, achtzig. Damit verlieren die asiatischen (von 13 auf 12) und ozeanischen (von 5 auf 3) Kardinäle im Kardinalskollegium sozusagen „an Gewicht". Die Zahl der „Wähler" im Kardinalskollegium beläuft sich derzeit auf 131.


Kardinäle/3
CILVILTÀ CATTOLICA „Der Kardinal in pectore könnte der Bischof von Hong Kong sein"

Beim letzten Konsistorium kündigte der Papst an, einen Kardinal in pectore kreiert zu haben, dessen Namen er nicht bekanntgab. Die Massenmedien haben sich regelrecht den Kopf darüber zerbrochen, wer wohl der fragliche Kirchenmann sein könnte. Man sollte jedoch nicht vergessen, daß in La Civiltà Cattolica am 1. November ein Artikel aus der Feder von Giovanni Marchesi zu lesen stand, in dem es heißt: „Verschiedene vatikanische Beobachter sind der Meinung, daß der Name des Kardinals in pectore der des Bischofs von Hongkong sein könnte: Msgr. Joseph Zen Ze-kium." Die alle zwei Wochen erscheinende Zeitschrift der italienischen Jesuiten benutzt den Konditional, man muß aber auch daran erinnern, daß die Artikel der Civiltà Cattolica im vatikanischen Staatssekretariat vorab eingesehen werden und daß in keinem der Artikel über die beiden vorherigen Konsistorien, bei denen Johannes Paul II. Kardinäle in pectore ernannt hatte — dem von 1979 und dem von 1998 —, Vermutungen darüber angestellt worden waren, wer der Kandidat sein könnte.


Repubblica
„Kaplan" Ruini und das „intelligente" Editorial von Scalfari

„Ruini hat in Wahrheit weniger als Bischof und Hirte gesprochen, denn als ein MIlitärkaplan Italiens; es war darüber hinaus unvermeidbar, daß er diese Rolle spielte _ immerhin zelebrierte er die Seelenmesse für die jungen Männer in Uniform, die in Ausübung ihrer militärischen Pflicht gestorben sind. ‚Wir ziehen uns zurück, aber wir werden nicht hassen‘: so, mit dem Gebrauch der ersten Person Plural, kann nur ein Priester sprechen, der seinen Gläubigen eine Aufgabe religiöser Moral aufzeigt, oder ein Kaplan, der gerufen ist, Militärverbänden im Krieg beizustehen, in ihnen die christliche pietas einem ‚Nächsten‘ gegegenüber lebendig erhaltend, der mit Krieg und Zerstörung droht. " So kommentierte Eugenio Scalfari in dem in la Repubblica erschienenen Editorial (20. November) die Homilie von Kardinalvikar Camillo Ruini bei der Beerdigung der beim Attentat von Nassirijah ums Leben gekommenen Carbinieri, Militärs und Zivilisten. Der CEI-Präsident hat bei der Pressekonferenz tags darauf auf den von ihm als intelligent beurteilten Artikel Scalfaris hinweisen wollen.


Corriere della Sera
Levi: Der Glaube, ein Gnadenakt

Auf den Seiten des Corriere della Sera kam es sozusagen zu einem „Ferndialog" zwischen Vittorio Messori und Arrigo Levi. Thema: der weltlich und der religiöse Glaube. Lesen Sie hier den Schlußteil des Artikels von Arrigo Levi (veröffentlicht am 25. November), in dem der bekannte Journalist u.a. den ersten Vers des 11. Kapitels des Briefes an die Hebräer kommentiert: „Wie immer man den Glauben auch definieren mag: Substanz, Gewißheit, oder Fundament von Dingen, auf die wir hoffen, und dann wieder Argument, Demonstration, oder Beweis (evidence) für Dinge, die wir nicht sehen, halte ich diese Definition nicht nur für wunderschön und überzeugend, sondern auch für perfekt (und über diesen Punkt zerbreche ich mir schon seit längerem den Kopf) dafür, zu erklären — mir selbst zumindest —, was die religiösen Glaubensformen vieler meiner Freunde und Weggenossen und mein weltlicher Glaube gemeinsam haben: immerhin ist schließlich auch er sozusagen „Substanz erhoffter Dinge und Beweis für bisher noch unbekannte Dinge", von denen wir hoffen, daß sie in Erfüllung gehen. Der heilige Thomas hat also unrecht, wenn er — als guter Aristoteliker die Gewißheiten der Vernunft übertreibend — behauptet, daß die paulinische Definition den religiösen Glauben „von der Wissenschaft und vom Verstand" unterscheidet, „in denen etwas offensichtlich wird." Die beiden Glaubensarten, über die ich eingehend nachgedacht habe, haben gleichermaßen das Recht, sich „Glauben" zu nennen: geeint durch die Hoffnung, durch den überwundenen Zweifel, und davon, daß sie letztendlich beide unverursacht sind und nicht bewiesen werden können, beide Kinder eines Gnadenaktes sind."


Kurie
Neue Sekretäre beim katholischen Bildungswesen, dem Rat für die Laien und die sozialen Kommunikationsmittel

Am 25. November erfolgte die Wahl des 57jährigen Paters Michael Miller, aus Ottawa (Kanada), zum Erzbischof und seine Ernennung zum Sekretär der Kongregation für das katholische Bildungswesen. Sein Vorgänger war der Jesuit Giuseppe Pittau, der am 20. Oktober seinen 75. Geburtstag feiern konnte. Miller, der der religiösen Kongregation des hl. Basilius angehört, ist seit 1965 Priester. Sein Lizentiat (1976) und sein Doktorat (1979) in Dogmatik erwarb er an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Von 1992 bis 1997 war er in der Ersten Sektion des Staatssekretariats tätig, seit 1997 war er Präsident der St.-Thomas-Universität in Houston, Texas (USA).
Ebenfalls am 25. Novemberwurde Msgr. Josef Clemens zum Bischof und zum Sekretär des Päpstlichen Rates für die Laien ernannt. Damit wird er der Nachfolger von Stanislaw Rylko, der am 4. Oktober zum Präsidenten eben dieses Dikasteriums ernannt wurde. Am vergangenen 12. Februar wurde der 55jährige Msgr. Clemens zum Untersekretär der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens ernannt. Zuvor war Clemens 19 Jahre lang bei der Kongregation für die Glaubenslehre als Privatsekretär des Präfekten dieser Kongregation, Joseph Kardinal Ratzinger, tätig gewesen. Der aus der Erzdiözese Paderborn stammende Clemens hat 1975 in Rom, in der Kirche Sant’Ignazio, die Priesterweihe empfangen; ein Jahr später hatte er sein Lizentiat in Theologie an der Gregoriana erworben.
Am 29. November wurde Msgr. Renato Boccardo_zum Bischof gewählt und zum Sekretär des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel ernannt. Boccardo, der am 21. Dezember seinen 51. Geburtstag feiern kann, tritt an die Stelle eines anderen Norditalieners, Pierfranco Pastore, der im April 75 Jahre alt wurde. Der neuernannte Sekretär, Priester für die Diözese Susa seit 1977, war 1982 in den diplomatischen Dienst des Vatikans getreten. Die Stationen seiner Laufbahn heißen: Nuntiatur von Bolivien, Kamerun und Frankreich. Im Jahr 1988 wurde er Päpstlicher Zeremonienmeister und 1992 Bürochef der Jugendsektion des Päpstlichen Rates für die Laien. Seit Februar 2001 war er als Protokollchef mit Sonderaufgaben des Staatssekretariats ernannt worden. Ein Amt, im Rahmen dessen er auch für die Organisation der Papstreisen verantwortlich war. Eine Verantwortung, die er trotz des neuen Amtes weiter tragen wird.
Am 5. November wurde schließlich Msgr. Giovanni Carrù, Pfarrer des Doms von Chieri (Norditalien), zum Untersekretär der Kongregation für den Klerus ernannt. Carrù war Generalsekretär der von 1984 bis 1987 mit Kardinal Giovanni Saldarini, damals Erzbischof von Turin, abgehaltenen Diözesansynode gewesen.

Opus Dei
Erster Bischof in Afrika, Ernennungen in Peru

Am 15. November wurde der 40jährige Anthony Muheria, aus dem Klerus des Opus Dei, zum Bischof von Embu in Kenia ernannt. Muheria, der, bevor er Priester wurde, fünf Jahre lang als Bauingenieur tätig war, ist der erste Bischof des Opus Dei in Afrika.
Am 29. November kam es in Peru zu einer Reihe von wichtigen Ernennungen: nämlich der der neuen Erzbischöfe von Arequipa und Cuzco. An die Leitung von Arequipa wurde José Paulino Rìos Reynoso ernannt. Der 59jährige, der seit 1995 Erzbischof von Huancayo ist, tritt an die Stelle des zurückgetretenen Luis Sànchez-Moreno Lira, 78 Jahre, aus dem Klerus des Opus Dei. Die Leitung von Cuzco wurde Juan Antonio Ugarte Pérez übertragen. Der 65jährige, aus dem Klerus des Opus Dei, seit 1997 Prälat von Yauyos, wird der Nachfolger des zurückgetretenene Alcides Mendoza Castro, der im März seinen 75. Geburtstag feiern konnte. Es bleiben also zwei peruanische Erzbischöfe des Opus Dei: Ugarte Pèrez und der Kardinal von Lima, Juan Cipriani Thorne.
Laut erster, vom Annuario Pontificio 2003, bekanntgegebener Daten ist Cuzco, nach Lima, was die Zahl der Gläubigen und Priester betrifft, die zweitwichtigste Erzdiözese Perus, und die erste im Bezug auf die Zahl der Seminaristen.


USA
Burke Erzbischof von Saint Louis

Am 2. Dezember wurde der 55jährige Raymond Leo Burke zum Erzbischof von Saint Louis ernannt, eine der amerikanischen Metropolen, die für ihre Kardinalstradition bekannt ist. Burke, der 1975 in Rom zum Priester geweiht wurde, legte sein Doktorat in Kirchenrecht 1984 an der Päpstlichen Universität Gregoriana ab. Er hatte das Amt des Verteidigers des Ehebandes am Obersten Tribunal der Apostolischen Signatur inne (1989-1994), als er zum Bischof seiner Heimatstadt ernannt wurde: La Crosse in Wisconsin.


Diplomatie/1
Premiere: zum ersten Mal ein Deutscher Nuntius in Deutschland. Italiener in Ruanda und Qatar

Am 25. November wurde der 66jährige Erzbischof Erwin Josef Ender zum Nuntius in Berlin ernannt. Eine echte Überraschung: zum ersten Mal wird für Deutschland ein Deutscher als Nuntius ernannt. Eigentlich ist es ja in der Päpstlichen Diplomatie üblich, keine Nuntien zur Erfüllung ihrer Mission in ihre Heimatländer zu entsenden (mit zwei Ausnahmen: Italien und — seit 1989 — Polen). Ender, der aus jenen Gebieten Deutschlands stammt, die nach dem 2. Weltkrieg an Polen abgetreten wurden, ist seit 1965 Priester für die Diözese Münster. Seit 1970 steht er im diplomatischen Dienst des Hl. Stuhls, zwanzig Jahre lang war er in der Ersten Sektion des Staatssekretariats tätig, bis er schließlich, 1990, zum Erzbischof und Pro-Nuntius im Sudan ernannt wurde. 1997 wurde er zum Nuntius in den Baltischen Ländern ernannt (Litauen, Lettland, Estland). Seit 2001 war er Päpstlicher Repräsentant in der Tschechischen Republik.
Am 29. November wurde Msgr. Anselmo Guido Pecorari, aus der Provinz Mantua, zum Erzbischof gewählt. Darüber hinaus wurde der 57Jährige zum Apostolischen Nuntius in Ruanda ernannt. Pecorari, der seit 1970 Priester ist, trat 1980 in den diplomatischen Dienst des Vatikans. Die Stationen seiner Laufbahn heißen: Liberia, Staatssekretariat, Päpstliche Vertretung von Spanien, Irland und — zuletzt — Slowenien.
Ebenfalls am 29. November wurde Giovanni De Andrea zum Nuntius in Qatar ernannt, einem Staat, zu dem der Hl. Stuhl im November vergangenen Jahres diplomatische Beziehungen anknüpfte. Der aus Piemont stammende, 73jährige De Andrea war bereits Apostolischer Nuntius in Kuwait, Bahrain, Jemen, und Apostolischer Delegat auf der arabischen Halbinsel.

Diplomatie/2
Abkommen des Hl. Stuhls mit Brandenburg und Bremen

Vor seiner Ankunft in Rom zum Amtsantritt am 24. November unterzeichnete der neue vatikanische „Außenminister", Erzbischof Giovanni Lajolo, in seiner Eigenschaft als Nuntius in Deutschland, zwei diplomatische Abkommen zwischen dem Hl. Stuhl und den deutschen Bundesländern. Das erste in Potsdam (12. November) mit Brandenburg; das zweite mit der „freien Hansestadt" Bremen (21. November). Lajolo hat in den acht Jahren Amtszeit in der deutschen Nuntiatur Abkommen des Hl. Stuhls mit fast allen Ländern der ehemaligen DDR unterzeichnet. Außer mit Brandenburg nämlich auch mit Sachsen (1996), Thüringen (1997), Mecklenburg-Vorpommern (1997) und Sachsen-Anhalt (1998). Was fehlt, ist nur ein Abkommen mit dem Bundesland Berlin.


Bücher/1
Das Paradies ist anderswo

„Ich bin nicht der erste, der das erkannt und gesagt hat: diejenigen, welche die Erde zum Paradies machen wollten, haben eine Hölle daraus gemacht." So der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa in einem Interview mit dem Corriere della Sera (22. November) zu seinem jüngsten Buch mit dem Titel Das Paradies ist anderswo, das durch die Geschichten von Gaugin und der eingefleischten Sozialistin Flora Tristán, Großmutter des Schriftstellers, das Thema Utopie hinterfragt.


Bücher/2
Kardinal Arinze hautnah

Wer den afrikanischen Kardinal Francis Arinze, seit Oktober vergangenen Jahres Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, näher kennenlernen möchte, kann sich God’s invisible hand (Paulines Publications Africa, 398 Seiten, Euro 22,50) unmöglich entgehen lassen. Das Buch in Interview-Form wurde von Gerard O’Connell, Korrespondent der asiatischen Agentur Uca News beim Vatikan, zusammengestellt. Darin wird das Leben des Kardinals ausführlichst beschrieben — von seiner Kindheit in Niger über seine von der Gestalt des sel. Cyprian Michael Iwene Tansi inspirierte Berufung, seiner Teilnahme, als junger Weihbischof, an der letzten Sitzung des II. Vatikanischen Konzils, seiner Tätigkeit als Bischof in Afrika, bis zu seiner mehr als 20jährigen Erfahrung in der Römischen Kurie.


Bücher/3
Programm des Lebens und der katholischen Aktion für die Jugendlichen von heute

Ivan Merz ist der junge Laie, den Johannes Paul II. bei seiner kurzen Reise nach Banja Luka in Bosnien seliggesprochen hat (22. Juni). Diesem Vertreter des kroatischen katholischen Laientums, mit einem nicht praktizierenden Vater und einer jüdischen Mutter, wurde in der Reihe der Beilagehefte des Osservatore Romano (Quaderni dell’Osservatore Romano) ein interessantes Heft gewidmet. Verantwortlich dafür zeichnet Giampaolo Mattei, Spitzenkorrespondent der Tageszeitung des Hl. Stuhls. Das Buch wurde am 8. November von Kardinal Crescenzio Sepe und den Spitzen des kroatischen Episkopats vorgestellt.


Italiano Español English Français Português