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VATIKAN
Aus Nr. 02 - 2004

BIOGRAPHIE

Der erste sardische Kardinal nach 123 Jahren



von Gianni Cardinale


Kardinal Mario Francesco Pompedda stammt aus Ozieri, Bischofssitz in der Provinz Sassari, und ist der vierte Kardinal der sardischen Kirche (der letzte war Nuntius Luigi Amat, 1796-1878, aus Sinnai, Provinz Cagliari).
Der Kardinal war Student am Almo Collegio Capranica in Rom. Sein Theologiestudium absolvierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana; sein Lizentiat in Biblistik erwarb er am Päpstlichen Bibel­institut. Danach machte er seinen Doktor in utroque iure an der Päpstlichen Lateran-Universität; den Titel des Rota-Anwalts erwarb er am Studium sacrae romanae Rotae.
Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1951 versah Pompedda dreißig Jahre lang sein Amt in der römischen Pfarrei Nostra Signora di Guadalupe in Monte Mario . 1955 trat er in den Dienst des Hl. Stuhls, am Gericht der Römischen Rota, wo er bis zu seiner Ernennung zum Verteidiger des Ehebandes und dann, 1969, zum Prälat-Auditor (Richter), verschiedene Ämter innehatte. 1993 wurde er zum Dekan der Rota ernannt, vier Jahre später erfolgte seine Erhebung in den Erzbischofsrang. 1999 wurde er mit der Leitung des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur betraut.
Pompedda wurde beim Konsistorium vom 21. Februar 2001 zum Kardinal kreiert; er ist Mitglied der Kongregation für die Glaubenslehre, der für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und von Propaganda Fide; außerdem des Päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten.
Im Moment ist er kirchlicher Rat der Union internationale des juristes catholiques; zuvor war er es dreißig Jahre lang für die Römische Union katholischer Juristen.


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