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EDITORIAL
Aus Nr. 10 - 2003

Mit Mutter Teresa verbinde ich wunderschöne Erinnerungen...




Mutter Teresa mit Johannes Paul II. bei den Armen von Kalkutta (1986).

Mutter Teresa mit Johannes Paul II. bei den Armen von Kalkutta (1986).

Mit Mutter Teresa verbinde ich wunderschöne Erinnerungen. Erinnerungen an die Messen ihrer Gemeinschaft, bei denen sie, wann immer sie nach Rom kam, gerne dabei war.
Während der Synode, an der sie teilnahm, blieb sie längere Zeit in Rom und wohnte in der Donum Mariae, an der Ecke beim Sant’Uffizio. Ich war bei der Eröffnung dabei, und konnte sehen, wie sie den Papst zu „führen“ wußte und ihn dazu bewog, auch den zweiten Stock segnen zu gehen.
Doch dann sollte mir auch der Zufall ein erfreuliches Privileg bescheren: am Tag der Beerdigung von Indira Gandhi befand sich Mutter Teresa in Amerika; ihr Flug hatte Verspätung, und als sie in Rom ankam, war Air India schon abgeflogen. Ich wollte mit der italienischen Delegation gerade die Reise im Militärflugzeug antreten, als man mich von ihrem Mißgeschick unterrichtete, und es war mir natürlich eine große Freude, sie und eine andere Nonne einzuladen, mit uns zu kommen.
Es waren unvergeßliche Stunden, eine noch bewegendere Ankunft. Als wir ausstiegen, wurde sie von den Menschen – auch Militärs in Uniform – mit herzlichem Respekt begrüßt. Während eines kurzen Aufenthalts in der italienischen Botschaft in Neu-Delhi nahm mich Mutter Teresa am Arm und führte mich in den Garten, um den Rosenkranz zu beten: ein Moment wie im Paradies.
Sie flog nicht mit uns zurück, da im indischen Volk schwere Unruhen spürbar geworden waren, und man sie gebeten hatte, zu bleiben und ihren beschwichtigenden Einfluß geltend zu machen.


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