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HEILIGES ANTLITZ
Aus Nr. 04 - 2009

Indizien für die Auferstehung Jesu


Das Schweißtuch von Oviedo und der Schleier von Manoppello: zwei Objekte, die seit Jahrhunderten als Reliquien der Passion Jesu verehrt werden und die überraschende Übereinstimmungen mit dem Grabtuch von Turin aufweisen.


von Lorenzo Bianchi


Links, das auf dem Turiner Grabtuch erkennbare Antlitz; rechts, das Antlitz auf dem Schleier von Manoppello. Die Ausmaße der beiden Bilder weisen eine exakte geometrische Entsprechung auf.

Links, das auf dem Turiner Grabtuch erkennbare Antlitz; rechts, das Antlitz auf dem Schleier von Manoppello. Die Ausmaße der beiden Bilder weisen eine exakte geometrische Entsprechung auf.

Die wissenschaftliche Betrachtung der Abbildung und der Blutflecken auf dem Turiner Grabtuch, wie auch die seit Jahrzehnten vorgenommenen wissenschaftlichen Untersuchungen legen, wie bereits beschrieben (Kleine Indizien für die Auferstehung Jesu, in 30Tage, Nr. 6/7, Juni/Juli 2008, SS. 74-78), für die Übereinstimmung mit den gewonnenen Daten nur eine Erklärung nahe, die über die wissenschaftliche Erkenntnis hinausgeht. Die nämlich, dass der mit dem Turiner Grabtuch umhüllte Leib aus diesem ganz einfach verschwunden ist; oder dass der Leib mechanisch transparent wurde, die ihn umgebende Hülle verlassen, sie leer und unversehrt zurückgelassen hat. Und es ist – wie bereits gesagt – beeindruckend, wie sehr die objektiven physischen Daten mit dem übereinstimmen, was wir im Evangelium nach Johannes nachlesen können, der Augenzeuge war: als Petrus ins Grab eintrat, sah er das Schweißtuch und die Leinenbinden, in die man Jesus gewickelt hatte (also das Turiner Grabtuch) noch an ihrem Platz liegen, aber auf dem Grabstein in sich zusammengesunken, weil das, was sie umhüllten – der Leib Jesu – nicht mehr da war; auch das Schweißtuch lag da (also das Tuch, das auf dem Kopf gelegen hatte, über dem Grabtuch), an derselben Stelle, an die man es gelegt hatte. Alles war eindeutig unversehrt. „Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war [Johannes] hinein, er sah und glaubte (Joh 20, 8).“ Es sind genau dieselben Worte, mit denen Jesus jene als selig bezeichnet, die ihn, den Auferstandenen, nicht gesehen haben und doch, wie der Lieblingsjünger, anhand kleiner Indizien glaubten (Joh 20, 29).
Kleine Indizien, die wir vielleicht auch in zwei anderen Objekten erkennen können, die das Christenvolk schon seit Jahrhunderten als Reliquien der Passion Jesu verehrt; und für die schon erste wissenschaftliche Studien überraschende Übereinstimmungen mit dem Turiner Grabtuch ergeben haben: das Schweißtuch von Oviedo und der Schleier von Manoppello.





Nach der Veröffentlichung des Artikels über das Turiner Grabtuch in Nr. 6/7, Juni/Juli 2008, sind in unserer Redaktion viele Leserbriefe eingegangen. Wir veröffentlichen hier einen Teil davon als Einleitung zu einem neuen Artikel über die derzeit vorgenommenen Studien zu anderen Reliquien der Passion Jesu, die, wie einige historische und physische Daten vermuten lassen, zum Turiner Grabtuch in Beziehung stehen.

Saint-Jean-Cap-Ferrat (Frankreich), 2. November 2008

Herrn Lorenzo Bianchi
Institut für angewandte Technologien im Bereich Kulturgüter

Sehr geehrter Herr Bianchi,
ich interessiere mich schon seit Jahren für das Turiner Grabtuch und habe daher mit großem Interesse den ausgezeichneten Artikel gelesen, den Sie in 30Giorni veröffentlicht haben und der auch ins Französische übersetzt wurde, in Frankreich erhältlich war.
Sie sind, soweit ich weiß, der erste, der den Rat in die Tat umgesetzt hat, den Johannes Paul II. gab, als er bei seinem Pastoralbesuch in Turin im Mai 1998 heraussstellte, die Betrachtung des Turiner Grabtuches erfordere „vor allem, dass wir alle, besonders die Forscher, mit Demut die tiefe Botschaft annehmen, die an unsere Vernunft, unser Leben gerichtet ist.“
Und weiter:
„Die Kirche gemahnt, das Turiner Grabtuch ohne Vorbehalte zu untersuchen und dabei nicht von Resultaten auszugehen, die es nicht gibt. Die Kirche gemahnt, mit innerer Freiheit und dem gebührenden Respekt vorzugehen – und zwar sowohl, was die wissenschaftliche Methode angeht als auch das Empfinden der Gläubigen.“
„Für den Gläubigen zählt vor allem der Umstand, dass das Turiner Grabtuch der Spiegel des Evangeliums ist. Das, was auf dem heiligen Linnen abgebildet ist, steht nämlich in einem so engen Zusammenhang mit dem, was die Evangelien von der Passion und dem Tod Jesu berichten, dass sich jeder sensible Mensch unweigerlich innerlich gerührt fühlen muss, wenn er es betrachtet.“
Worte, die eine implizite Verurteilung der 1988 vorgenommenen Datierung und eine an die Forscher gerichtete Aufforderung sind, auch über das nachzudenken, was im Evangelium diesbezüglich präzisiert wird.
Letztere haben diesen Rat befolgt und die Übereinstimmung, „bis ins kleinste Detail“ – um Ihren Wortlaut wiederaufzugreifen – herausgestellt, die zwischen den von den verschiedenen Experimentalwissenschaften gewonnenen Daten und… dem Evangelienbericht… besteht – und das Ganze ist von überraschender Wahrheit!
Anhand dieser Übereinstimmung wenden Sie sich nun aber „einem anderen Horizont“ zu, nämlich der Möglichkeit eines Beweises für die „leibliche“ Auferstehung Jesu, und gerade das macht Ihre Arbeit so besonders und interessant. [...]
Es ist also absolut notwendig – und ich bitte Sie Pierre Schultz
Emeritierter Präsident der Rechtanwaltskammer


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