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REPORTAGE AUS DER TÜRKEI
Aus Nr. 06 - 2011

Ein neues Nahost-Modell


Im vergangenen Jahrzehnt wurden in der Türkei auch den christlichen Minderheiten neue Freiräume gewährt. Und die AKP, die Partei, die nun das Sagen hat, konnte zeigen, dass Islam und Demokratie keineswegs inkompatibel sind. Ein Beispiel für den arabischen Frühling.


von Lorenzo Biondi


Die Ortaköy-Moschee und die Brücke über dem Bosporus in Istanbul. [© Getty Images]

Die Ortaköy-Moschee und die Brücke über dem Bosporus in Istanbul. [© Getty Images]

 

Vor der Felswand hat sich eine kleine Menschenmenge eingefunden. Es ist der 29. Juni, Fest der heiligen Apostel Petrus und Paulus. Wir befinden uns in der Nähe des belebten Wohnviertels von Antiochia: hinter der in den Berg eingehauenen Felswand befindet sich eine Grotte. Der Überlieferung nach kamen zur Zeit der Verfolgung die ersten Christen heimlich zum Beten hierher. Darunter auch die Apostel Paulus, Barnabas und Petrus, die die Verkündigung Jesu als erste hierher gebracht haben. Die „Petrus-Grotte“ ist heute ein Museum. Besucher müssen Eintritt zahlen. Zwei Wachmänner kontrollieren den Fluss der Hunderten von Gläubigen, die eingelassen werden wollen, um zu dem Heiligen zu beten.

Die Wartezeit ist kurz. Das Telefon läutet: am anderen Ende der Leitung ist das Büro des Provinzgouverneurs. Wir dürfen eingelassen werden. Schon bald stellt sich auch der Bischof ein: Msgr. Ruggero Franceschini. Die beiden Wachmänner treten beiseite, und die Grotte füllt sich mit Pilgern. Die Messe kann beginnen.
Diese Szene ist inzwischen in vielen Teilen der Türkei ein wohlbekanntes Bild. In den letzten Jahren haben die staatlichen Autoritäten begonnen, sich für verlassene Kultgebäude zu interessieren. So konnte deren Verfall verhindert werden, und auch wenn man während des Jahres Eintritt bezahlen muss, werden diese heiligen Stätten zu besonderen Gelegenheiten doch wieder das, was sie ursprünglich waren: Orte, an denen die Gläubigen ihren Glauben leben können. Vielleicht ist das nur ein kleines Zeichen, aber es ist doch ein Beweis dafür, dass es eine Wende gegeben hat. Jahrzehntelang hat man den religiösen Minderheiten in der von Mustafa Kemal Atatürk gegründeten Republik das Existenzrecht abgesprochen. Heute aber ist allem Widerstand, aller Widersprüchlichkeit zum Trotz für die kleine christliche Gemeinde in der Türkei eine neue, vielversprechende Jahreszeit angebrochen.
 
Zeichen einer Wende
Das Erbe der Vergangenheit ist überall spürbar. In der Hauptstadt Ankara mit ihren imposanten Regierungsgebäuden gibt es keine Bauten, die ein Kreuz ziert. Kirchen gibt es nur auf exterritorialem Boden, in den Botschaften, und auch dort nur möglichst gut versteckt. Im Grunde genommen sind auch die Moscheen nicht sehr zahlreich, und die wenigen, die man zwischen modernen Bauten eingezwängt finden kann, sind meist sehr alt. Wenn der Freiheit der Christen in der Türkei Grenzen gesetzt sind, hat das also nicht nur mit einem Kontrast zwischen den Religionen zu tun.
Pater Dositheos, ein orthodoxer Priester des Ökumenischen Patriarchats Istanbul erläutert: „Christen, Juden und Muslime haben hier schon immer zusammengelebt. Sie wissen, was ein friedliches Zusammenleben ist. In den ersten Jahrzehnten der (1923 gegründeten) Türkischen Republik war der Nationalismus die vorherrschende Politik im Land, aber die trug eine Maske: den Islam. In Wahrheit verbarg sich hinter diesem Wort die Idee der “türkischen Nation”. Die Minderheiten haben ihre Rechte damals an den kemalistischen Etatismus verloren. Erst in den letzten Jahrzehnten hat man damit begonnen, von Religionsfreiheit zu sprechen: das war etwas absolut Neues“.
Es geht Schritt für Schritt vorwärts. Das sehen wir in Tarsus, der Stadt, in der der hl. Paulus geboren wurde. Wir kommen am 26. Juni hierher, dem Sonntag vor dem Fest Peter und Paul. Die lokale Gemeinde hat die Genehmigung erhalten, in der dem Völkerapostel geweihten Kirche die Messe zu feiern. Erbaut haben sie die Kreuzfahrer im 12. Jahrhundert. Als das Land 1923 zur Republik wurde, wurde das Gebäude in ein Lagerhaus umgewandelt. Erst vor ein paar Jahren konnte es dank der Hartnäckigkeit der Kapuzinerpatres geräumt und einer anderen Bestimmung zugeführt werden: auch in diesem Fall der eines Museums. Bis zum Gottesdienst sind es nur noch wenige Stunden: die drei Schwestern „Töchter der Kirche“, die hier in der Stadt leben, haben gerade die Genehmigung erhalten, die Kirche vorzubereiten. Es ist nicht viel Zeit, alles muss schnell gehen – und nach der Messe müssen die Stühle und Paramente noch schneller wieder verschwinden, damit die Touristen, die Eintritt bezahlen, wieder eingelassen werden können.
In der „laizistischen“ Republik Türkei sorgt der Staat dafür, dass sich das Religionsleben innerhalb der Grenzen abspielt, die von Verfassung und Gesetz abgesteckt werden. Die Kirchen sind gesetzlich nicht anerkannt. Seit einiger Zeit hat sich die Situation der religiösen Minderheiten allerdings etwas gebessert. Die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) hat ein offenes Ohr für ihre Forderungen. Die Versprechen wurden zwar nicht immer gehalten, aber die neue türkische Führungsklasse hat eine Bereitschaft zum Dialog gezeigt, die es bisher noch nie gegeben hat. Und der Dialog hat in einigen Fällen sogar schon konkrete Früchte getragen.
Der Präsident der syrisch-katholischen Stiftung in Istanbul, Zeki Basatemir, erzählt uns, sich darüber beschwert zu haben, dass eine alte syrische Kirche in Alexandretta – „Iskenderun“ für die Türken – schon vor Jahren zu einem Rotlicht-Kino umfunktioniert wurde. Seiner ursprünglichen Bestimmung konnte das Gebäude natürlich nicht mehr zugeführt werden. Nach der Einteignung ließ es die Regierung abreißen und 2010 hier auf Staatskosten eine neue Kirche bauen. Die Fassade, ganz im traditionellen Stil der Region, ist der Beweis für eine neue Sensibilität den Problemen der Christen gegenüber.
Zusammenarbeit gibt es inzwischen nicht nur in den Beziehungen zwischen Einzelpersonen, sondern auch auf Institutions-Ebene. Im September wird die Stadt Istanbul mit dem Heiligen Stuhl zusammen ein Buch über die Präsenz der Christen in dieser Stadt im 17. Jahrhundert herausgeben. Zum ersten Mal wird das Logo einer türkischen Institution gemeinsam mit dem der katholischen Kirche gedruckt.
Leider wurde die Kirche der Türkei gerade in den Jahren, in denen sich die Beziehung zwischen Ankara und den Christen zu verändern begann, von Tragödien erschüttert: der Ermordung von Pater Andrea Santoro und Bischof Luigi Padovese. Es wird sicher noch lange dauern, bis diese Mordfälle aufgeklärt sind, aber in der Zwischenzeit wollten die politischen Machthaber den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme zeigen. Msgr. Franceschini, Erzbischof von Izmir und Administrator pro tempore des Apostolischen Vikariats Anatolien erzählt uns, dass Justizminister Sadullah Ergin zur Beerdigung des ermordeten Bischofs eigens aus Iskenderun gekommen ist. „Er fragte mich, ob die Regierung etwas für uns tun könnte“, erinnert sich Msgr. Franceschini. „Ich antwortete ihm, dass es uns einzig und allein darum ginge, die Wahrheit zu erfahren.“ Ein knappes Jahr später wird nun der Prozess gegen die Mörder und die mutmaßlichen Auftraggeber eingeleitet. Wir haben von vielen Seiten gehört, dass die Autoritäten alles tun wollen, damit die Gerechtigkeit so schnell wie möglich ihren Lauf nimmt. Früher wäre man in einer ähnlichen Situation auf Gleichgültigkeit, wenn nicht gar offene Feindseligkeit gestoßen.
 
Das beeindruckende Atatürk-Mausoleum in Ankara. <BR>[© Lorenzo Biondi]

Das beeindruckende Atatürk-Mausoleum in Ankara.
[© Lorenzo Biondi]

Der falsche Mythos einer Islamisierung
„Die christliche Minderheit in der Türkei hofft, dass die noch ungeklärten Fragen in Sachen Minderheitenrechte im dritten Mandat der Regierungspartei endlich gelöst werden“, meint Erzbischof Antonio Lucibello, Apostolischer Nuntius in der Republik Türkei. „Es gibt bereits konkrete Zeichen in dieser Richtung“.
Das Resultat der Wahlen vom 12. Juni wird als Wasserscheide der türkischen Geschichte in Erinnerung bleiben. Erdogans AKP konnte 50 % der Stimmen für sich verbuchen, ein bisher noch nie da gewesenes Ergebnis! Ein Ausflug in die Peripherie von Istanbul lässt die Gründe für diesen Triumph erkennen. Die Wolkenkratzer, die in den Finanzvierteln in den Himmel ragen, wurden erst vor Kurzem erbaut. Und auch in den neuen Arbeitervierteln schießen die Häuser wie Pilze aus dem Boden, überall sieht man Planierraupen und Baustellen. Die Wirtschaft floriert, die Mittelschicht wächst – und mit ihr auch der Wohlstand.
Das allein ist aber noch keine ausreichende Erklärung für den Erfolg der Partei. „Die AKP ist zum Sprachrohr der breiten muslimischen Masse geworden, die beim Modernisierungsprozess der Türkei vergessen wurde“, erklärt Rober Koptas, der junge Direktor von Agos, einer Istanbuler Wochenzeitschrift in armenischer Sprache. Jahrzehntelang betrachtete die „laizistische“ Türkei die Religion als unnötigen Ballast. Modernität – so sagte man – sei gleichbedeutend mit Säkularisierung. Und die war für die Türken islamischen Glaubens oft nur schwer zu verdauen. „Heute ist dieser Teil der Gesellschaft selbst in einen Modernisierungsprozess eingetreten“, erläutert Koptas. „Die AKP will zeigen, dass auch Muslime wahre Demokraten sein können.“
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Partei islamischer Inspiration an die Macht kommt. Das war schon 1996 der Fall, als Necmettin Erbakan die Leitung der Regierung übernahm. In seiner „Islamischen Wohlfahrtspartei“ waren viele für die Einführung des islamischen Gesetzes, der Scharia. Der Premier selbst hatte Kontakte zu einigen Sufi-Bruderschaften (Anhänger des mystischen Islam) angeknüpft, die in dem Ruf stehen, die Islamisierung des Staates zu befürworten. Ein knappes Jahr nach der Machtübernahme dieser Regierung traten die Militärs auf den Plan: im Juni 1997 wurde Erbakan zum Rücktritt gezwungen, seine Partei vom Verfassungsgericht für verfassungswidrigerklärt. Und genau das war der Moment, in dem eine Gruppe von Politikern der „neuen Generation“ – darunter Erdogan und Abdullah Gül – erkannten, dass es an der Zeit war, mit der Vergangenheit zu brechen.
 
Ein Vergleich mit den europäischen Christdemokraten
Die islamische Inspiration bleibt, aber in einer anderen Form. So wächst zum Beispiel der Einfluss des „Vereins Süddialog“, der sich an dem Philosophen Fethullah Gülen inspiriert. Cemal Usak – Vizepräsident der von Gülen gegründeten Journalisten- und Schriftstellergewerkschaft – erzählt: „Bis Ende der 1990er Jahre glaubte der Großteil der muslimischen Politiker, es sei ihre Pflicht, einen islamischen Staat zu errichten. Um das Jahr 2000 begannen sie zu verstehen, dass eine Staatsform nicht auferlegt werden kann, sondern dass sie vom Konsens der Wähler abhängt. Erdogan konnte erst gewinnen, als er erkannt hatte, dass man eine Version des politischen Islam brauchte, die den Bedürfnissen der Türkei entgegenkam.“
Alper Dede, Politologe der Zirve -Universität in Gaziantep rekonstruiert für uns die ersten Jahre der Partei Erdogans. Eine Dynamik, die an die Anfänge der europäischen Christdemokraten erinnert: „Als die AKP 2001 gegründet wurde, kamen ihre Mitglieder aus verschiedenen Lagern. Die Parteispitze versteht sich als der modernen DC nahe. Viele kommen aus der islamistischen Tradition Erbakans, andere sind entschieden gemäßigter. Manche kommen auch aus konservativen Parteien laizistischer Prägung“.
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern sucht Erdogan eine Synthese zwischen laizistischer und religiöser Türkei. In den Büros der AKP hängt ein Bild von Mustafa Kemal Atatürk. Oft jedoch ist es das Foto, das ihn im Gebet mit seinen Kameraden zeigt, die Handflächen nach oben. Als Symbol dafür, dass die beiden Formen der Türkei keinesfalls inkompatibel sind.
„Wer im Westen die AKP betrachtet“, sagt Rober Koptas, „sieht in ihr Muslime, und das bereitet Kopfzerbrechen. Ich bin Armenier, und ich habe keine Angst vor der AKP. Es ist lächerlich zu behaupten, die AKP wolle die Scharia wiedereinführen. Sie sind Muslime, praktizierende Muslime, wie der Großteil der Bevölkerung dieses Landes. Und dieser Teil des Landes will im Parlament vertreten sein, an den Universitäten, und es ist sehr “gesund”, dass er das will“. Man braucht sich nur die Statistiken anzusehen, um feststellen zu können, dass der Gedanke einer Islamisierung der Gesellschaft weder Hand noch Fuß hat. Eine Studie des Tesev-Instituts, das größtenteils vom Open Society Institute von George Soros finanziert wird, hat ergeben, dass die Zahl der Frauen, die einen Schleier tragen, seit 1999 geringer geworden ist. Sie hat alsonicht zugenommen, wie die europäische Presse behauptet. Derzeit glaubt der Großteil der Türken, dass sich die Einstellung der Gesellschaft zur Religion gewandelt hat, und zwar zum Besseren.
Der Konflikt zwischen den beiden Ausrichtungen der Türkei – weltlich und religiös – ist gewiss noch nicht beigelegt. Die Spannung war auch 2007 groß, als Abdullah Gül zum Staatspräsidenten gewählt wurde. Eine Zeitlang hatte es den Anschein, dass eine Komponente der Armee bereit sei, ihre Präsenz auf der politischen Bühne spüren zu lassen. Es war das Jahr, in dem nicht nur Hrant Dink ermordet wurde – ein armenischer Journalist, der damals die Zeitschrift Agos leitete –, sondern auch Don Andrea Santoro. Zu anderen Zeiten hätte die Spannung zwischen Laizisten und Islamisten die Militärs auf den Plan gerufen, um die Ordnung wiederherzustellen. Aber der Staatsstreich blieb aus. Und das war ein deutliches Zeichen dafür, dass sich das Klima geändert hat – inner- und außerhalb des Landes.
 
Gläubige beten in der großen Süleymaniye-Moschee in Istanbul. [© Lorenzo Biondi]

Gläubige beten in der großen Süleymaniye-Moschee in Istanbul. [© Lorenzo Biondi]

Das „Modell Türkei“
Im Jahr 2002 konnte man sich nur schwer vorstellen, dass die AKP eine derart einschneidende Wende in der türkischen Politik herbeiführen könnte. Keiner der Parteien war es bisher gelungen, die 10-Prozent-Marke zu übersteigen und ins Parlament einzuziehen. Erst die Partei Erdogans (AKP) und die Kemalisten der republikanischen Volkspartei (CHP) haben es geschafft. Die gemäßigten Islamisten, die 35% der Stimmen auf sich verbuchen konnten, machen zwei Prozent der Sitze im Parlament aus.
„Die AKP war eine neue Partei“, kommentiert Professor Dede, „die nur im Bereich der Lokalverwaltung Erfahrung hatte“. Ihr Parteiführer Recep Tayyip Erdogan hatte nicht kandidieren können, weil er vier Jahre zuvor wegen „Anstiftung zum Religionshass“ „auf Lebenszeit“ aus dem politischen Leben verbannt worden war. Der Grund für den Gerichtsbeschluss: bei einer Kundgebung hatte er folgendes türkisches Gedicht aus dem 20. Jahrhundert zitiert: „Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Kuppeln unsere Helme, die Minarette unsere Bajonette, die Gläubigen unsere Soldaten“. Zu seiner Wahl konnte es – nach einer vom Parlament vorgenommenen Gesetzesänderung – erst 2003 kommen.
Kein Wunder also, dass viele meinten, die AKP sei nur eine Eintagsfliege. „In den ersten Jahren dieser Regierung habe ich mit vielen ägyptischen Exponenten der Muslimbrüder gesprochen, die den Entwicklungen in der Türkei kritisch gegenüberstanden“ erzählt uns Dede. „Erst mit dem Beginn des Ergenekon-Prozesses [Mammutprozess gegen den gleichnamigen türkischen Geheimbund, Anm.d.Red.] konnte die Partei Glaubwürdigkeit erlangen.“ Genauso wie im Jahr 2007, als sich herausstellte, dass Offiziere der türkischen Armee einen Staatstreich geplant hatten und verhaftet worden waren. In diesem Moment „hat die AKP gezeigt, dass sie stärker war als die jahrhundertealte Bürokratie“. Heute kommen viele junge Politiker der Muslimbrüder in die Türkei, um von der AKP zu lernen. Das „türkische Modell“ ist für die Presse in der Türkei, ja im gesamten Nahost-Raum, zum Gesprächsthema Nr. 1 geworden.
Gewiss, politische Modelle können nur schwer exportiert werden. Cemal Usak meint dazu: „In den 1970er Jahren gab es Gruppen türkischer Intellektueller, die “arabische” Islam-Versionen importieren wollten. Aber das hat nur Radikalismus geschürt.“ Dasselbe kann allerdings auch umgekehrt gelten: „Demokratie und Menschenrechte sind universale Werte, die in jedem Land Gültigkeit haben, aber jedes Land muss diese Werte auch an seinen jeweiligen Kontext anpassen.“
Auch Rober Koptas warnt vor allzu oberflächlichen Vereinfachungen: „Wenn man vom “türkischen Modell” spricht, muss man verstehen, was damit gemeint ist. Das Modell ist die Demokratie, nicht die Türkei als solche. Wenn das Modell die Türkei wäre, so wie sie bis heute war – eine mit Waffengewalt [der Armee] “gewährleistete” Demokratie, müsste man sagen: nein danke! Das aber, was im Land passiert, straft alle Lügen, die gesagt haben, Islam und Demokratie wären inkompatibel.“
Heute blickt der Nahe Osten mit Interesse auf die Türkei. Und das ist vor allem Außenminister Ahmet Davutoglu zu verdanken, den die Wahlergebnisse in seinem Amt bestätigt haben. Die „Freundliche Nachbarschaftspolitik“ hat um die Türkei herum ein Klima geschaffen, das günstig ist für die Zusammenarbeit. Und dies gilt bei weitem nicht nur im politischen Bereich: die türkische Warenausfuhr in die angrenzenden Länder nimmt kontinuierlich zu, ebenso wie der Touristenstrom. Ankara exportiert nicht nur Waren, sondern auch Kultur.
Diese soft power ist in Europa nicht unbeachtet geblieben. Und viele der besonders eingefleischten Europa-Befürworter sind der Meinung, dass man sich diese historische Gelegenheit, Ost und West aneinander anzunähern, auf keinen Fall entgehen lassen dürfe. Nach der Abstimmung im Juni wollte Erdogan zeigen, dass man an einem Dialog mit der Europäischen Union durchaus interessiert ist. Er hat eigens ein Ministerium unter der Leitung von Egemen Bagis einrichten lassen. Aber die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, die heikelsten Themen auf Eis gelegt. Anstatt auf Tagesordnungspunkten wie dem Schutz der Minderheitenrechte zu beharren, hat Brüssel ein „Nein“ gesprochen, das an den Ufern des Bosporus ein „ideologisch bedingtes“ Nein zu sein scheint.
 
Die Ruinen der antiken Basilika Unsere Liebe Frau von Ephesus, der ersten Kirche der Welt, die der Jungfrau Maria geweiht wurde. Hier wurde 431 das Konzil abgehalten, das Maria den Titel „Gottesmutter“ verlieh. [© Lorenzo Biondi]

Die Ruinen der antiken Basilika Unsere Liebe Frau von Ephesus, der ersten Kirche der Welt, die der Jungfrau Maria geweiht wurde. Hier wurde 431 das Konzil abgehalten, das Maria den Titel „Gottesmutter“ verlieh. [© Lorenzo Biondi]

Reformen und Kompromisse
Was den Schutz der religiösen Minderheiten angeht, gibt es noch viel zu tun. Die derzeitige Verfassung bekräftigt, dass die Religionsfreiheit nur ausgeübt werden darf, solange sie das Prinzip der Laizität des Staates nicht verletzt. Das türkische Gesetz erkennt den christlichen Kirchen kein Existenzrecht zu. Emre Öktem, Professor für Völkerrecht an der Universität Galatasaray in Istanbul nennt uns ein Beispiel: „Dem orthodoxen Patriarchen von Istanbul wird keine Rechtspersönlichkeit zugestanden. Technisch gesehen ist der Patriarch ein einfacher Angestellter, der für die Stiftung arbeitet, die die Kirche des hl. Georg verwaltet“. Die „frommen Stiftungen“ sind die einzigen vom Gesetz erlaubten religiösen Institutionen. Noch bis vor Kurzem war auch ihre Existenz starken Beschränkungen unterworfen. „Ein Gesetz des Jahres 1936 verbot den religiösen Stiftungen den Erwerb oder das Erben von Eigentum.“ Wenn ein Gläubiger der Kirche eine Besitzung schenkte, war die Schenkung ungültig.
„Im Jahr 2002“, fährt Öktem fort, „wurde eine Änderung des Stiftungs-Gesetzes in das Reformpaket eingefügt, mit dem man die Türkei an die Europäische Union annähern wollte. Es war das erste Gesetz, das den Erwerb von Eigentum seitens der Stiftungen erlaubte. Seit 2008 gibt es ein neues Gesetz, das auch die Rückgabe von Eigentum gestattet, das in der Vergangenheit vom Staat enteignet worden war.“
Der Händedruck zwischen Premier Erdogan und den Religionsführern des Landes war keine rein symbolische Geste. Pater Dositheos vom Ökumenischen Patriarchat Istanbul erzählt uns von der Begegnung zwischen dem Regierungschef und Seiner HeiligkeitBartholomaios I. Das war am 15. August 2009. Eines der Probleme, die die orthodoxe Gemeinde damals am meisten beschäftigten, war die Frage der Staatszugehörigkeit der Bischöfe. „Dem türkischen Gesetz nach müssen alle Bischöfe, die in der Türkei für das Patriarchat tätig sind, türkische Staatsbürger sein. Das traf aber nur auf eine geringe Zahl der orthodoxen Bischöfe zu. Erdogan beeilte sich damals, ihnen die türkische Staatsbürgerschaft in Aussicht zu stellen, damit sie in der Türkei arbeiten und eventuell auch zu Patriarchen gewählt werden konnten“. Durch dieses Versprechen, das der Premier auch gehalten hat, hat er das Überleben des orthodoxen Synodsgewährleistet.
Das Wohlwollen der Machthaber den Minderheiten gegenüber ist oft in der Form derartiger „Gefallen“ zum Ausdruck gekommen. Meist sind diese „Gefallen“ – so willkommen sie auch sein mögen – jedoch nicht ausreichend. Sie müssen auch in der Form von Gesetzen Niederschlag finden. Rechtsanwältin Kezban Hatemi, die sich seit Jahren mit den Problemen der Minderheiten befasst, stellt die Hypothese auf, dass Ankara mit den verschiedenen christlichen Kirchen Abkommen unterzeichnen könnte, nach dem Modell der europäischen Staaten, insbesondere Deutschlands. Das ist ein sehr gewagter Vorschlag, der weit entfernt ist von der reellen Situation. Es könnte sein, dass man sich noch lange mit „Gefallen“ begnügen muss...
Auch andere heikle Fragen bleiben ungelöst. Wie die des orthodoxen Seminars auf der Insel Heybeliada, im Marmara-Meer. Die türkische Verfassung will, dass der Religionsunterricht der staatlichen Kontrolle unterliegt. In einer solchen Situation sind den christlichen Kirchen die Hände gebunden, denn dann können sie unmöglich die Jugendlichen betreuen, die den Ruf zum Priesterdienst erhalten haben. Pater Dositheos kommentiert: „Der Patriarch und der Synod sind überzeugt davon, dass Premier Erdogan wirklich den Wunsch hat, eine Lösung zu finden. Aber die Regierung in Ankara leistet Widerstand. Wir warten, was das neue Jahr bringt, was sich mit der neuen Verfassung ändern wird.“
Die von der AKP versprochene Verfassungsreform hat viele Hoffnungen geweckt. Trotz des enormen Wahlerfolgs verfügt die Regierungspartei nicht über die Mehrheit, die notwendig ist, um die Verfassung auf unilaterale Weise zu ändern – also ohne gezwungen zu sein, mit den anderen politischen Kräften zusammenzuarbeiten oder die Meinung des Volkes durch ein Referendum einzuholen. Die neue Charta kann nur Frucht des Kompromisses zwischen verschiedenen Kräften sein – in erster Linie zwischen der Exekutiven und den unabhängigen Kandidaten, die mit Unterstützung der Partei der kurdischen Minderheit gewählt wurden. Darunter auch Erol Dora, der erste Christ seit mehr als 50 Jahren, der ins Parlament eingezogen ist. Rechtsanwalt Dora gehört der syrischen Minderheit an und hat schon vielen christlichen Gemeinden Rechtsbeistand geleistet. Ihm liegt daran zu betonen, dass er dank der Stimmen von „Muslimen und Christen“ gewählt worden ist. Keine „sektiererische“ Repräsentanz, aber doch eine, die entschlossen ist, sich zum Sprachrohr der Minderheiten des Landes zu machen bei dem Versuch, die Verfassung neu zu schreiben.
 
„Toleranz allein reicht nicht aus. Aber…“
Die beredten Händedrucke, die Wahl eines Christen, der veränderte politische Diskurs. Doch lassen wir wieder Rober Koptas von Agos zu Wort kommen: „Bis zum heutigen Tag wurden Armenier und Christen im “öffentlichen Diskurs” als Feinde betrachtet, aber dieser Diskurs ist dabei, sich zu ändern“. Die Frage der Minderheiten wird zwar noch immer mit einer gewissen “Toleranz” angegangen. „Für mich“ so Koptas, „ist die Toleranz nicht das eigentliche Ziel. Bis heute haben die Nationalisten die Griechen, Armenier, Juden immer als Gefahr für die Nation betrachtet – und so gesehen ist Toleranz durchaus etwas Gutes“.
Kommen wir auf den Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915 zu sprechen. Jahrzehntelang hat man den Kindern in den türkischen Schulen eingeredet, dass das alles nie passiert sei; die öffentliche Meinung kann nicht von einem Tag auf den anderen geändert werden. Aber „wenn die Türkei eine vollständige Demokratie wird, wenn es möglich sein wird, offen über diese Probleme zu sprechen, dann wird die Regierung auch in der Lage sein, das Massaker an den Armeniern nicht länger unter den Teppich zu kehren“.
Der Mentalitäten-Wandel ist bereits im Gang, und das scheint man auch in der CHP, der wichtigsten Oppositionskraft, erkannt zu haben. Der derzeitige Parteichef, Kemal Kiliçdaroglu, betont die Notwendigkeit, den Problemen der kurdischen Minderheit Gehör zu schenken und sich auch dem religiöseren Teil der Türkei zuzuwenden. Aber der Widerstand im Innern der Partei ist stark, und es ist nicht klar, ob es Kiliçdaroglu gelingen wird, der Partei eine weniger nationalistische Ausrichtung zu geben – eine, die eine größere Nähe zu den sozialdemokratischen Parteien Europas aufweist. Aber schon allein, dass man davon spricht, ist ein gutes Zeichen.
Auch die Rolle, die die Armee im politischen Leben der Türkei spielt, ist im Wandel begriffen. Bleda Kurtdarcan von der Galatasaray-Universität ist Experte für militärische Angelegenheiten – und Experten wie er haben Einblick in die Heeresbilanz, können dessen Strukturen studieren. Das wäre noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen. Die Ergenekon-Affäre aber ist immer noch ungeklärt. Wie die Staatsanwaltschaft verlauten lässt, plante eine Gruppe von Offizieren des türkischen Heers 2007, wichtige Persönlichkeiten zu ermorden, um in der Türkei die Angst zu schüren, sie könne zu einem islamischen Staat werden. Ins Visier genommen hatte man nicht nur den armenischen Journalisten Hrant Dink, sondern auch Don Andrea Santoro und drei evangelische Christen. Einige Beobachter – darunter auch Reporter der Wochenzeitung Agos– sind der Meinung, man müsse auch den Mord an Bischof Luigi Padovese mit diesen Episoden in Verbindung bringen. In den letzten Wochen hat sich aus den Prozessakten ergeben, dass die Putschisten auch den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. beseitigen wollten.
Das Komplott schlug fehl, das von den Putschisten erhoffte Einschreiten der Soldaten, um „die Ordnung wiederherzustellen“, blieb aus, wurde weder in der Türkei noch im Ausland gutgeheißen. Und die christlichen Gemeinden, Opfer dieser Angriffe, hoffen auch weiterhin, in Frieden auf dem heiligen Boden der Türkei leben zu können.
 
Erzbischof Ruggero Franceschini mit Priestern. <BR>[© Lorenzo Biondi]

Erzbischof Ruggero Franceschini mit Priestern.
[© Lorenzo Biondi]

Eine diskrete Präsenz
Wenn man an die Tragödien der letzten Jahre denkt, könnte man fast meinen, die Christen lebten von ihrer Umwelt so gut wie abgeschnitten. Die Wahrheit aber sieht anders aus. Am 13. Juni war das Fest des hl. Antonius von Padua. Wir haben die diesem Heiligen geweihte Kirche in Istanbul besucht. Gleich gegenüber der neugotischen Fassade liegt Istiklal Caddesi, eine der exklusivsten Einkaufsstraßen, die erste Adresse für das Nachtleben der Stadt. Auch in der Kirche ist ein ständiges Kommen und Gehen. Nur wenige der hereinkommenden Passanten sind Christen. Die meisten kommen aus Neugier, blicken sich um, bewundern die Statuen der Heiligen und bitten um die ein oder andere Information. Manch einer zündet eine Kerze an, hält inne, um zu beten. Es sind auch viele Muslime dabei, verschleierte Frauen. Sie bitten den hl. Antonius um kleine Gnaden: darum, dass nach einem Familienstreit wieder Frieden einkehrt. Antonius wird von allen als Heiliger verehrt, ganz gleich, welcher Religion man angehört.
In der Türkei kann man zwei gegensätzliche Phänomene beobachten. Auf der einen Seite kommt es immer wieder vor, dass Ordensleute schikaniert, ja sogar tätlich angegriffen werden. Es ist schwer, die Jahrzehnte nationalistischer Propaganda gegen die christlichen „Missionare“ auszulöschen, die man bezichtigt, die Vorhut westlicher Kolonialherren zu sein. Auf der anderen Seite konnten zwischen Christen und Muslimen auch viele freundschaftliche Beziehungen wachsen.
Die Ordensschwestern aus dem Piemont, die die italienische Schule von Izmir leiten, erzählen uns von der Achtung, die ihnen die Leute hier entgegenbringen: viele ihrer Schüler sind keine Christen. In Antiochia berichtet uns Pater Domenico Bertoglio, dass die Spenden, die dem kleinen hiesigen Caritas-Büro zufließen, vor allem von muslimischen Wohltätern kommen. Eigentlich nicht weiter verwunderlich: immerhin ist die Caritas für alle Bedürftigen da – ganz gleich welchen Glaubens. Die Muslime wissen das und zeigen mit solchen Gesten ihre Dankbarkeit.
Die Caritas macht inzwischen allerdings harte Zeiten durch: dank ihrer Verbindung mit dem Vatikan ­schien sie bisher als Institution eines fremden Landes auf; heute dagegen untersteht sie dem türkischen Gesetz für religiöse Stiftungen. Und als solche darf sie kein Eigentumu besitzen und ist folglich gezwungen, es auf jene physischen Personen zu überschreiben, die für sie arbeiten. Wie Bischof Padovese – vor dessen tragischem Tod. Zum derzeitigen Stand wurden die auf den Bischof überschriebenen Güter vom Staat auf Eis gelegt, der sich weigert, sie der Caritas zurückzugeben. Ein Problem, das nicht entstanden wäre, wenn es eine „internationale“ Schützenhilfe gegeben hätte.
Die Mittel der Caritas in der Türkei sind begrenzt, aber manchmal ist schon wenig genug, um ein Zeugnis des Glaubens abzulegen. „Den Zahlen nach zu schließen“, sagt der Nuntius, Erzbischof Antonio Lucibello, „ist unsere Präsenz in der Türkei minimal: vergleichbar etwa mit einer kleinen Dorfpfarrei im Westen. Und doch bringt unser einfaches Zeugnis überall Früchte hervor, man behandelt uns mit Achtung, befürwortet unsere Arbeit“. Wenn man den Gesundheitszustand unserer Kirche daran bemessen würde, wie viele „Köpfe“ man bei uns zählen kann, wäre es ein tristes Szenarium. Wenn man sich dagegen die Menschen hier ansieht, wird die Freude offensichtlich, die der Glaube auslöst. „Wir müssen keine Präsenz sein, die viel Aufheben von sich macht“, erklärt Erzbischof Lucibello. „Wir müssen nicht die Werbetrommel rühren. Was zählt ist, dass wir mit unserem Leben Zeugnis ablegen. Und dafür ist es nicht notwendig, uns in Szene zu setzen“.
Eine Schwester, die nach dem Mord an Bischof Padovese in die Türkei gekommen ist, gesteht uns, dass sie sich am Anfang große Sorgen gemacht hat. „Als ich erfahren habe, dass wir keine Ordenstracht tragen, an den Schulen keinen Religionsunterricht geben durften, da sagte ich mir: was mache ich eigentlich hier? Jemand wie ich, der in Italien zu allen Kundgebungen gegangen ist… Wenn man hierher kommt, versteht man, dass es nicht darum geht, etwas Besonderes zu tun. Man muss einfach nur hier sein – in diesem heiligen Land, wo die Apostel gelebt haben – und sich dem Herrn anvertrauen.“
Darin besteht die Erfahrung der Kirche in der Türkei. Es ist dieses „heimische“ Gefühl, das man hat, wenn man den Kindern im Hof von Pater Domenico in Antiochia beim Spielen zuschaut. Oder in Tarsus, wenn die Ordensleute mit den aus den Nachbarorten angereisten Pilgern dem hl. Paulus zu Ehren ein Festessen veranstalten. Pater Roberto, der 60 seiner 85 Lebensjahre in der Türkei verbracht hat, steckt einer Familie, die nicht genug Geld für die Heimfahrt hat, einen Geldschein zu. Die Schwestern halten Erzbischof Franceschini während des Essens über das Leben der Gemeinschaft auf dem Laufenden; erzählen ihm, wer geheiratet hat, welche Familie Nachwuchs bekommen hat.
Haben die Priester in der Türkei bei so wenig Christen überhaupt genug zu tun, könnte man sich fragen. Aber an Arbeit mangelt es wirklich nicht, außer den hiesigen Christen gilt es auch die vielen, hierher kommenden Pilger zu betreuen. Und schließlich „geht es ja nicht darum, etwas zu tun“. Man muss nur hier sein, diesen heiligen Boden hüten. Heilig, weil hier Paulus geboren wurde, weil hier Banarbas und Petrus gelebt haben. Der hl. Johannes ist in Ephesus begraben, unter den Ruinen einer am Meer gelegenen Basilika. Die Muttergottes, die Johannes der Überlieferung zufolge hierher gefolgt ist, ist hier „entschlafen“ und wurde in den Himmel aufgenommen.
Die Kapuzinerpatres erinnern gern an den Rat, den der hl. Franziskus seinen Ordensbrüdern, die es nach Kleinasien zog, mit auf den Weg gegeben hat. Es gibt zwei Arten der Mission: „Die eine ist es, Streit und Dispute zu meiden und stattdessen jedem menschlichen Geschöpf aus Liebe zu Gott zu Diensten zu sein und zu bekennen, Christen zu sein“. Das ist das diskrete Zeugnis. „Die andere Art ist, dass sie, wenn sie sehen, dass es gottgefällig ist, das Wort Gottes zu verkünden“. Aufmerksam den Dingen der Welt gegenüber, fähig, das zu erkennen und anzunehmen, was um sie herum geschieht.


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